Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13

„Wir waren echte Exoten, so etwas wie das Rotlichtmilieu der Zahnmedizin. Viele Implantologen trugen Toupet, fuhren ein schnelles Auto und die Freundin war 20 Jahre jünger. Die Branche hat sich von ‚ scheel angesehen‘ zu ‚ angesehen‘ gewandelt.“ Vom Newcomer schaffte er es innerhalb von drei Jahren von der Zwei-Mann-Praxis zur größten Praxis in Landsberg am Lech. Heute arbeiten bei „Dr. Bayer & Kollegen“ in 17 Behandlungszimmern 14 Ärzte und 50 Assistentinnen. SEIN MOTTO: DREIMAL „S“ – SCHNELL, SAUBER UND SCHMERZFREI Von einem seiner Vorbilder, Dr. Willibald Plössner aus Bay- reuth, hat er seine Maxime: „Mein Motto ist ‚ 3 S‘: ein guter Zahnarzt arbeitet schnell, schmerzfrei und sauber. Schnell und schmerzfrei kann der Patient beurteilen, präzise Arbeit beurteilt der Zahnarzt. Man sollte einen Patienten immer so behandeln, als wäre er die Mutter oder der Bruder.“ Nach einem schweren Bootsunfall in Norwegen, nach dem sein Leben einige Wochen am seidenen Faden hing, beschloss Bayer vor ein paar Jahren, seine Nachfolge zu re- geln. Die Implantologie-Praxis gehört nun den ehemaligen Mitarbeitern. Die Übergabe hat gut geklappt, berichtet der 68-Jährige. „Ich gebe Rat, wenn ich gefragt werde, darüber hinaus halte ich mich aus dem Tagesgeschäft heraus.“ Der Chef, der die Rolle des Anführers nicht aufgeben kann, ist Bayer nicht. Er ist jetzt nur noch angestellt, arbeitet als Zahnarzt 20 bis 25 Stunden in der Woche. Denn ganz ohne Zahnmedizin kann der „Implantate-Schorsch“ nicht sein. Eines Tages will er auch wieder auf Reisen gehen und welt- weit Vorträge halten. Sechs Jahre war der Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für orale Implantologie (DGOI), auch deren Präsident. Kürzlich hat er sich in die Lokalpolitik gewagt. Jetzt sitzt er für die CSU im Stadtrat von Landsberg am Lech und kümmert sich um Stiftungen, städtische Wäl- der und Landwirtschaft. Seine beiden Kinder würde Dr. Bayer niemals zur Berufswahl zwingen. Er war erstaunt, als ihm seine Tochter in der elften Klasse mitteilte, dass sie Zahnärztin werden wolle. Derzeit studiert sie an der Danube Private University (DPU) in Krems an der Donau im dritten Semester Zahnmedizin. DIESER BERUF MACHT SCHON BEIM FRÜHSTÜCK GUTE LAUNE Ihre Begründung für die Berufswahl: „Du hast schon beim Frühstück gute Laune und wenn Du abends aus der Praxis kommst, hast Du immer noch gute Laune. Wir Schüler hin- gegen sind oft mittags schon schlecht drauf. Zahnarzt muss also ein schöner Beruf sein.“ silv Foto: zm-silv Der Bäcker-Gesellenbrief von Dr. Georg Bayer | 73

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