Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13

zm 110, Nr. 13, 1.7.2020, (1364) Museum sucht Corona-Exponate Vorschau THEMEN IM NÄCHSTEN HEFT – ZM 14 ERSCHEINT AM 16. JULI 2020 ZAHNMEDIZIN Ein mit Sealer massiv überstopfter Wurzelkanal – und die Folgen für die Patientin. GESELLSCHAFT Dr. Jürgen Fedderwitz, langjähriger KZBV-Vorstand, wird am 25. Juli 70 Jahre – ein Interview. Das Braunschweiger Landesmuseum plant eine Ausstellung, die die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Alltag der Deutschen darstellen soll. Darum rief Dr. Hans-Jürgen Derda, Kurator und stell- vertretender Direktor des Braunschweiger Landesmuseums, dazu auf, seinem Haus Exponate zur Verfügung zu stellen. Mit Erfolg: Dem Fundus des Museums ging auf diese Weise etwa ein gehäkelter Hamster zu, der eine Toilettenpapierrolle zwischen den Pfoten hält. Das Exponat sei ein Dokument der Langeweile, analysierte Derda in einem Zeitungsbericht – schließlich sei es von Schülern gefertigt worden, die sich wäh- rend des Lockdowns die Zeit vertreiben wollten. Neben allen denkbaren Sorten von selbst gebastelten Schutzmasken er- hielt das Landesmuseum eine Vielzahl weiterer, schrulliger Unikate, wie die Frankfurter Allgemeine berichtet. Dazu gehört auch jenes modifizierte Foto von „Gollum“, der Kultfigur aus der Film- trilogie „Der Herr der Ringe“, das über Soziale Medien große Verbreitung fand – und Gollum statt des Rings mit einer Toi- lettenpapierrolle in der Hand zeigt. Wer es lieber analog mag und kunst- handwerkliche Exponate bevorzugt, wird in der Ausstellung dem Bericht zufolge ebenfalls fündig: Bestaunen kann man das Modell eines Formel-1-Rennwagens, das ein Mitarbeiter einer Firma, die sonst Integralhelme herstellt, aus Cola-Dosen, Verpackungsresten und Abfluss-Sieben bastelte. Derda dazu: Das Modell zeige, was die Menschen vermissen, zum Bei- spiel den Besuch der Rennen, die für die Mitarbeiter stets zum Beruf dazugehört haben. Ob Zahnärzte aus Müll oder Praxis- utensilien gebastelt und was sie in den vergangenen Monaten vermisst haben, ist nicht überliefert. Wie wäre es also mit einem Pappmaschee-Patienten in Lebensgröße? Dann wären die alten Zeitschriften aus dem Wartezimmer doch noch für etwas gut gewesen. Oder eine Skulptur aus kurz und klein gesägten (oder zerbohrten), jetzt überflüssigen Wartezimmerstühlen – als Symbol für die Frustration der Kurzarbeit? Bislang planen Derda und seine Kollegen noch und sammeln weitere Exponate. Foto: AdobeStock_Uwe Foto: Dietmar Abel Foto: Darchinger 98 | ZU GUTER LETZT

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