Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15-16

zm 110, Nr. 15-16, 16.8.2020, (1498) I nsgesamt 160.000 Fachbesucher aus 166 Ländern reisten im März 2019 zur 38. IDS nach Köln. 2.327 Aussteller aus 64 Ländern zeigten auf einer Fläche von 170.000 m² ihre Produkte. Damals drängten sich die Gäste in den Hallen, überall Massenaufläufe. Allein die Vorstellung erscheint heute undenk- bar. Doch die nächste IDS steht vor der Tür, vom 9. bis 13. März ist sie in Köln-Deutz geplant. Frage: Wie organisiert man eine Veranstaltung von dieser Größe in Corona-Zeiten? „Die IDS 2021 nimmt die Krise zum Anlass, ihre Messephiloso- phie neu zu denken und sich auf Anforderungen einzustellen, die nach Corona definitiv nicht dieselben sein werden wie zuvor“, teilt die Kölnmesse auf ihrer Homepage mit. „Dennoch bleibt die direkte persönliche Begegnung für die Pflege bestehen- der Kontakte wie für die Entfaltung neuer Geschäftsmöglichkei- ten unerlässlich. Nur dann lassen sich gemeinsam Lösungen zur Krisenbewältigung entwickeln, bestehende Geschäftsbeziehun- gen sichern und neue Businesskontakte erschließen.“ Direkte persönliche Kontakte unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln – wie soll das auf einer Messe – in diesem Fall der weltweit größten ihres Faches – gehen? „Wir haben in den vergangenen Monaten in intensiven Prozes- sen und engem Austausch mit allen relevanten Behörden ein weitreichendes Konzept für den Re-Start von Messen in Köln entwickelt“, berichtet der Geschäftsführer der Koelnmesse Oliver Frese. Oberstes Ziel sei, das sichere Miteinander auf der Messe zu regeln und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Begegnungen entspannt verlaufen können. Unter „B-SAFE4BUSINESS“ seien nach den Vorgaben der Corona- Schutzverordnung in NRW und in Abstimmung mit den Behör- den in Köln entsprechende Maßnahmen definiert worden. NETWORKING MIT ABSTAND Ganz oben stehen die Einhaltung der Hygiene- und Abstands- regeln. Man will die Stände großzügiger planen, damit der Min- destabstand eingehalten werden kann. Solange eine Distanz von 1,5 Metern gewahrt werden kann, werde die Zahl der Besucher INTERVIEW MIT CCO WALTER PETERSOHN DENTSPLY SIRONA SAGT IDS AB Am 27. Juli gab Dentsply Sirona bekannt, dass das Unternehmen nicht an der IDS 2021 in Köln teilnimmt. Wir haben bei Chief Commercial Officer (CCO) Walter Petersohn nachgefragt. Herr Petersohn, Sie sagten, Sie befürchten, dass Dentsply Sirona seinen Kunden nicht das gewohnte Messe-Erlebnis bieten kann. Was macht denn dieses Erlebnis aus? Für Kundengespräche, Interaktionen und Beratung braucht es Nähe. Gleichzeitig sind bestimmte Formate üblicherweise nur in Gruppen durchzuführen. Nach unserer Einschätzung wird das unter den gegebenen Abstands- und Hygiene- vorgaben nicht im gewohnter Weise möglich sein. Auch wenn es weh tut: Ist das traditionelle Messekonzept, das auf direkten Kontakt setzt, überholt? Setzt ein Wandel ein, der durch die Pandemie nur schneller in Gang kommt? Wir machen den traditionellen Messekonzepten keine generelle Absage. Sobald sich die Rahmenbedingungen wieder ändern, werden wir unsere Messeaktivitäten wieder hochfahren, denn der direkte Austausch mit den Kunden ist uns absolut wichtig. Ob sich ein Wandel hin zu digitalen Formaten durch die Pandemie beschleunigt, wird sich weisen, sie werden aber sicherlich zunehmen. Für die Branche sei die IDS der entscheidende Kick-off für einen Neustart nach der Corona-Krise sagt Oliver Frese von der Kölnmesse. Müsste ein Gigant wie Dentsply Sirona nicht gerade jetzt ein Zeichen setzen und die Dentalbranche mit der Teilnehme an der Messe unter- stützen? Dentsply Sirona hat diese Entscheidung nach intensiven Diskussionen und nach Abwägung aller Faktoren für Kunden und Mitarbeiter getroffen. Dazu stehen wir. Foto: IDS Kölnmesse „Wir planen alles ganz normal“, sagte uns ein Sprecher der Koelnmesse Mitte Juli. Ganz normal ist allerdings gar nichts in Corona-Zeiten. IDS 2021 IN KÖLN Safety first Das Corona-Virus stellt auch die Dentalbranche vor bislang nicht gekannte Herausforderungen. Noch sind die Aus- wirkungen auf die Märkte nicht absehbar. Die Internationale Dental-Schau (IDS) als globale Leitmesse soll dennoch stattfinden – unter strikten Corona-Sicherheitsauflagen. 40 | PRAXIS

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