Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17

zm 110, Nr. 17, 1.9.2020, (1590) DIE ZM-KOLUMNE RUND UM DIE RELEVANTEN PRAXISFRAGEN Teamarbeit braucht einen Plan K risen schweißen zusammen. Das ist eine uralte Faust- formel, die sich insbesondere Kriegsherren und Despoten über Jahrhunderte zu eigen gemacht haben. So beschrieb Niccolò Machiavelli in seinem Werk „Il Principe“ (Der Fürst) von 1513 bereits dieses Phänomen, einen Krieg anzuzetteln, um das eigene Volk hinter sich zu scharen. Nun ist die (ganz andere) Corona-Krise gefühlt für viele vorüber, die Marktplätze sind wieder gut besucht, in den Restaurants ist jeder Platz besetzt und auch mein ge- liebter Ostseestrand hier in Schuby, Schleswig-Holstein, ist so voll wie noch nie. Irgendwie lässt scheinbar der Druck nach, gemeinsam gegen etwas ankämpfen zu müssen. Jetzt muss man an den Grundlagen für eine konstante Team- arbeit arbeiten. DIE GRUNDLAGEN Erfolgreiche Teamarbeit ist nur mit einer gemeinsamen Vision möglich. Ohne ein Ziel weiß niemand, wohin er gehen soll. Auch bedarf es einer führenden Person, doch auch diese weiß ohne Ziel nicht, wohin die Reise geht. Also muss dieses Ziel jedem Mitarbeiter im Team bekannt sein. Schon daran scheitern viele Praxisinhaberinnen und -inhaber. Am besten definieren Sie Ihr Ziel mithilfe der SMART-Regel. Foto: AdobeStock_iiierlok_xolms DIE SMART-REGEL Ziele sollten am besten mit der SMART-Regel definiert werden. S – Spezifisch: das Ziel genau/konkret benennen M – Messbar: Geben Sie ein Datum, einen Faktor, ein Gerüst mit klaren Messwerten vor (qualitative und quantitative Messwerte möglich). A – Ausführbar: Welche konkreten Schritte sind notwendig? Planen Sie so, dass Sie selbst Lust haben, mit der Umsetzung zu starten. R – Realistisch: Das Ziel muss zeitlich und mit den verfügbaren Mitteln erfüllbar sein. T – Terminierbar: Ziele zeitlich bindend planen. Was ist bis wann zu erledigen? Sehr geehrter Herr Henrici, in der Hochphase der Corona-Pandemie hatte ich das Gefühl, dass die Krise uns alle zusammenschweißt. Wir haben die Kurzarbeitszeit gemeinsam durchge- standen und eine deutliche Mehrarbeit etwa in Bezug auf die Patientenkommunikation auf uns genommen. Momentan habe ich allerdings das Gefühl, dass mein Team nur noch aus Eigenbrötlern besteht, die ihre Aufgaben abarbeiten. Generell werden die Aufgaben immer noch irgendwie erledigt, aber ich befürchte, dass die Situation schon demnächst ausarten könnte. Mein Ziel ist ein Team, das auch nach der Krise fest zusammenhält und sich engagiert. Luna R. Bei Zielen, die weiter in der Zukunft liegen, ist es wichtig, Zwischenziele zu setzen. So kann der Mitarbeiter Schritt für Schritt weitergehen und die Motivation schwindet nicht so schnell. Die erreichten Zwischenziele sollten dann aber auch gefeiert werden (Tue Gutes, sprich darüber und feiere die Ergebnisse!), um anzuspornen. Gute Teamarbeit bedeutet also gute Organisation. 28 | PRAXIS

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