Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17
zm 110, Nr. 17, 1.9.2020, (1592) UMGANG MIT KONFLIKTEN Nicht immer ist man einer Meinung. Über Missstimmungen oder Unbequemlichkeiten einfach hinwegzugehen oder den „Querulanten“ schnell zu überstimmen, ist aber nicht der richtige Ansatz. Vielleicht ist die gegenläufige Meinung gerechtfertigt oder lenkt den Blick auf Probleme, die be- hoben werden müssen. Teams, in denen Unstimmigkeiten thematisiert werden können, entdecken und beheben Probleme schneller, weil diese sonst erst (viel) später ans Licht kommen. Zugleich minimieren sie das Risiko, dass einzelne Mitglieder gedanklich „aussteigen“, weil sie sich nicht mehr mit dem Kurs der Gruppe identifizieren. Ganz wichtig dabei: Über Konflikte sollte nicht nur ge- sprochen, sie sollten im besten Sinne des Teams aufgelöst werden! Sollte es tatsächlich Konflikte geben, die sich nicht auflösen lassen, muss die Gruppe sich einen Modus Operandi überlegen, bei dem die Unstimmigkeiten die Arbeit im Team nicht ausbremsen. Zwischenfazit: Damit Konflikte das Team nicht ausbremsen, müssen sie thematisiert werden! ERFOLG? EINFACH FEIERN! Vielleicht schmunzeln Sie jetzt über diese Überschrift, doch das Feiern von Erfolgen ist auch eine Art von Feedback, aller- dings auf der Ebene des gesamten Teams. Das Zelebrieren erreichter Milestones oder besonderer Errungenschaften ist eine gute Teambuilding-Maßnahme. Es fördert die per- sönliche Bindung der Mitglieder untereinander, schweißt zusammen und schwört erneut auf die gemeinsame Vision ein. Im Ergebnis ist das Team in der Regel motivierter und übersteht so auch eher die nächste Durststrecke entlang des Weges. Zwischenfazit: Öfter mal die Korken knallen lassen! Gut funktionierende Teams nehmen sich Zeit, um gemeinsame Erfolge zu feiern. MITARBEITERGESPRÄCHE Es ist nicht immer leicht, in einem Mitarbeitergespräch ein Feedback zu geben – ohne sein Gegenüber zu verletzen und trotzdem ehrlich und konstruktiv zu sein. Diese Gespräche sind essenziell, da so Probleme schon in einem frühen Sta- dium gelöst werden können und nicht zu einer Belastung werden. Studien haben außerdem gezeigt, dass schon allein die Möglichkeit zu Mitarbeitergesprächen oder -befragungen die Zufriedenheit der Mitarbeiter um 20 Prozent steigen lässt. Ein gutes Feedback zu geben, kann man lernen – dann nimmt es das Gegenüber auch eher an. Hier nun die Regeln für ein gutes Gespräch: Zum Abschluss: Besonders erfolgreich sind Unternehmen dann, wenn auch die Mitarbeiter ihrem Chef ein Feedback geben – das mag unangenehm sein, hilft aber auch dem Boss, sein Verhalten zu reflektieren. \ In diesem Sinne ... Ihr Christian Henrici zusammen mit Michele Lindner, Mitglied im Praxisflüsterer-Team Henrici@opti-hc.de, www.opti-hc.de FEEDBACK – ABER RICHTIG! Feedback konkret formulieren \ Ziele oder Arbeitsergebnisse besprechen, Missverständnisse klären, Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle zielorientiert vermitteln \ Beispiele benennen, was jemand gut oder schlecht gemacht hat \ am Ende des Gesprächs Verbesserungs- vorschlag benennen Zeit nehmen \ Niemals ein Gespräch zwischen Tür und Angel führen! \ Gespräch immer unter vier Augen halten! Vorbereitet sein \ nur Dinge benennen, die wirklich schieflaufen und die der Mitarbeiter auch wirklich verändern kann \ um entspannter in das bevorstehende Gespräch zu gehen Feedback annehmen \ in keinem Fall in eine Verteidigungs- oder Rechtfertigungshaltung kommen, sondern das Feedback erst mal annehmen und bis zum Ende zuhören, abwarten und dankbar für die Kritik sein In jedem Fall Feedback geben \ Wer kein Feedback bekommt, fühlt sich nicht wahrgenommen. \ Mitarbeitergespräche mehr als einmal im Jahr durchführen \ Unterhaltungen immer auf Augenhöhe führen 30 | PRAXIS
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