Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17
ZAHNMEDIZINISCH BEDEUTSAME INTERAKTIONEN Wechselwirkung mit Vasokon- striktoren/Sympathomimetika In der Zahnmedizin ist es von beson- derer Bedeutung, dass Antidepressiva häufig mit Vasokonstriktoren inter- agieren, die Bestandteil zahnärztlicher Lokalanästhetika sind [Wahl und Brown, 2010]. Medikamente, die die Menge an präsynaptischem Nor- adrenalin (MAO-Hemmer) oder an synaptischem Noradrenalin (SNRIs und TCAs) im ZNS beeinflussen, kön- nen auch die adrenerge Neurotrans- mission in der Peripherie beeinflussen. Die Aktivität von Adrenalin, das den peripheren synaptischen Spalt erreicht, kann mit der Wiederaufnahme durch den präsynaptischen Noradrenalin- Transporter beendet werden. Aus die- sem Grund können Medikamente, die diesen Prozess hemmen (SNRIs und TCAs), auch die adrenerge Wirkung steigern und verlängern [Goulet et al., 1992]. Bei Patienten, die TCAs und SNRIs ein- nehmen, können direkt wirkende Katecholamine wie Adrenalin in Lokal- anästhesielösungen daher eine über- schießende Wirkung auf Blutdruck und Herzfrequenz hervorrufen. Der Adrenalinzusatz in der Lokalanästhesie- lösung sollte daher nach Möglichkeit begrenzt werden. Eine langsame Injek- tion hilft ebenfalls, die systemische Re- sorption zu minimieren [Kaufman et al., 2002]. Besonders bei den TCAs sind diese Komplikationen dosisabhängig, so dass niedrige Dosen von 10–25 mg, wie sie für die Behandlung chronischer Schmerzen verwendet werden, in der Regel keine signifikante Wechsel- wirkung verursachen. MAO-Hemmer, die die präsynaptische Serotonin-, Noradrenalin- und Dopa- minkonzentration erhöhen und zu einer verminderten postsynaptischen Wiederaufnahme führen, interagieren nicht mit direkt wirkenden adrenergen Agonisten. Es wird allerdings vermutet, dass die endogene Katecholamin- ausschüttung, bedingt durch Schmer- zen und Angst, das sympathische Nervensystem aktiviert und es in diesem Zusammenhang mit MAO- Hemmern zu einer Hypertonie und Tachykardie kommt. Unter Annahme dieses Mechanismus ließen sich die vielen Berichte über eine extreme DR. MED. DR. MED. DENT. HOLGER SCHÖN Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, plastische Operationen Augustusplatz 2, 55131 Mainz Holger.Schoen@unimedizin-mainz.de Foto: Thomas Böhm Biodentine ™ NEU Irreversible Pulpitis * Falls nach einer vollständigen Pulpotomie die Blutung nicht gestillt werden kann, sollten eine Pulpektomie und eine Wurzelkanalbehandlung erfolgen, vorausgesetzt, der Zahn ist restaurierbar (ESE-Positionspapier, Duncan et al. 2017). ** Taha et al., 2018 Das Unumkehrbare umkehren! * www.septodont.com Biodentine ™ rettet die Pulpa AUCH bei Anzeichen irreversibler Pulpitis. * Biodentine ™ bietet einzigartige Behandlungsvorteile in bis zu 85%** aller Fälle irreversibler Pulpitis: Von Natur aus innovativ • Vitalerhaltung der Pulpa mit Bildung von Hartgewebsbrücken • minimalinvasives, substanzschonendes Konzept • sofortige Schmerzlinderung für Ihre Patienten • anwenderfreundliche Bio-Bulkfill-Technik | 37
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