Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17

zm 110, Nr. 17, 1.9.2020, (1627) 2019]. Das Arbeitsfeld ist relativ klein und die Detailwiedergabe aufgrund der höheren Vergrößerung besser als die von galileischen Lupen. Keplersche Lupen sollten mit einem Kopfband getragen werden, um ein Verrutschen zu vermeiden (Abbildung 2). Der Trage- komfort ist im Vergleich zu galileischen Lupen eingeschränkt. Für beide Lupensysteme gilt, dass die Vergrößerungsleistung nicht geändert werden kann. Die Schärfentiefe redu- ziert sich mit der Höhe der Vergröße- rung, so dass die Körperhaltung schon ab vierfacher Vergrößerung stabil gehalten werden muss. Für eine er- leichterte Nutzung von Lupenbrillen wird häufig die optische Achse der gewohnten Blickachse angepasst (Ab- bildungen 1 und 3). Im Ergebnis muss der Kopf nach vorn geneigt und stabil gehalten werden, so dass Verspannun- gen im Hals- und Nackenbereich die Folge sein können [Rundcrantz, 1991; Reitemeier et al., 2012]. Lichtzufuhr bei Lupenbrillen Die Vergrößerung einer Lupenbrille allein ist nicht entscheidend für den erfolgreichen klinischen Einsatz. Viel- mehr ist die koaxiale schattenfreie Lichtzufuhr von Bedeutung. Durch die Montage der Beleuchtungen auf das Brillengestell weicht der Winkel von der optischen Achse ab und kann zu einer geringen Schattenbildung beitra- gen. Trotz des geringen Eigengewichts der Lupe nimmt die Belastung mit der Kabelführung zu. Die Stromzufuhr erfolgt über ein am Brillengestell ge- führtes Kabel und kann die Beweglich- keit beeinträchtigen. Traditionell wurden für Lupen Zusatz- beleuchtungen mit Halogen-Lampen angeboten. Dazu wurde die Zuleitung mit einem Lichtleiter erforderlich, der mit der Lichtquelle verbunden wurde. Die Beweglichkeit und der Tragekomfort waren damit eingeschränkt. Aktuell werden LED-Beleuchtungen (Light Emetting Diode) angeboten. Diese Halbleiterdioden verfügen über eine erhöhte Lebensdauer bis zu einer Million Stunden und eine tageslicht- ähnliche Farbtemperatur bis zu 10.000 K mit einer Helligkeitsregulierung. Die erforderliche Energie kann über ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. Foto: Hans Willi Herrmann Abb. 5: Zahnärztliche Assistenz am Mitbeobachtertubus Foto: Michael Arnold Abb. 6: Standardisierte Messung mit einem Luxmeter bis 400.000lx: Als Vergleichswert dient die erste Messung der neuen Lampe, so dass der Abfall der Leistung objektiv verfolgt werden kann. Foto: Michael Arnold Abb. 3: Der feste und zumeist zu kurze Arbeitsabstand ermöglicht bei indirekter Arbeit mit einer galileischen Lupenbrille keine aufrechte Arbeitshaltung. Foto: Michael Arnold Abb. 4: Die Nutzung von Armlehnenstühlen gewährleistet eine entspannte und aufrechte Arbeitshaltung. ZAHNMEDIZIN | 65

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