Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17
zm 110, Nr. 17, 1.9.2020, (1652) mikrochirurgische Wurzelspitzenresek- tionen, Implantationen, die Analyse von Schleimhautveränderungen und deren Entfernung, chirurgische Paro- dontologie sowie dreidimensionale Diagnostik. Das OP-Setting dafür sei sehr aufwendig – erst die Routine lasse ein zügiges und effizientes wie auch wirtschaftliches Arbeiten zu. „Da kann man an die Grenze der Kapazität einer allgemeinzahnärztlichen Praxis kom- men. Oder zu mir überweisen!“ DIE BANKEN ERWARTEN EINE 1:1-UMSETZUNG Seine Praxis will Tavrovski sukzessiv ausbauen – als Unterstützung für Pra- xen in allen Bereichen der Chirurgie: „Die Zufriedenheit der Patienten steht im Fokus. Das möchte ich durch exzellentes Handwerk und eine schnellstmögliche Terminvergabe innerhalb von maximal drei Tagen erreichen.“ Allerdings hängt dieser Plan davon ab, wie viele Zuweiser sich akquirieren lassen – gerade zu Beginn der Selbstständigkeit. Wenn hier Lücken entstehen, gerät die Liquidität schnell ins Wanken. „Die Banken erwarten eine 1:1-Umsetzung mit allen Kostenvoranschlägen. Da besteht Druck. Keiner weiß, ob das zu erfüllen ist“, gibt Tavrovski zu bedenken. Eine zweite Corona-Welle könnte durch beeinträchtigte Überweiser-Praxen zudem sein Geschäftsmodell kippen. „Das kann leider niemand vorher- sehen. Ich plane trotzdem weiter, und das von Anfang an mit dem höchsten Standard.“ Langfristig sind bis zu neun Behand- lungszimmer vorgesehen, vier bis fünf Kollegen will er anstellen. Tavrovski kalkuliert für das gesamte Projekt mit einem Investitionsvolumen um 800.000 Euro. Die Gespräche mit ver- schiedenen Banken sollen anlaufen, sobald die Zusage für die Immobilie kommt. Das Konzept steht soweit, der Businessplan ist noch flexibel gehalten. Er will sich seine Unabhängigkeit be- wahren, das heißt, keine Investoren und kein MVZ. „Dennoch darf man bei den Anschaffungen nicht am falschen Ende sparen!“ Er wird als alleiniger Betreiber und Gesellschafter seiner Praxis zunächst selbst behandeln. Rechnet sich das? „Ich darf natürlich nicht länger aus- fallen und ja, die Betriebskosten sind relativ hoch, weil eben zu Beginn nicht alle Behandlungsräume genutzt werden. Dafür muss ich später bei der Expansion nicht wieder umziehen. So kann ich meine Praxis nach und nach ausbauen.“ LÄNGERE AUSFÄLLE KANN ER SICH NICHT ERLAUBEN Bei der gesamten Gründung wird Tavrovski professionell unterstützt. Ihm stehen dabei Unternehmens- berater zur Seite, die seit 15 Jahren auf die Niederlassung von Zahnärzten spezialisiert sind, außerdem greift er auf die Erfahrung eines Marketing- Experten und eines Architekten zu- rück, die ebenfalls auf Zahnarztpraxen spezialisiert sind. Ein Steuerberater und ein Fachanwalt sind ebenfalls im Boot. Schon jetzt bildet sich Tavrovski in Sachen Personalführung und Betriebs- gründung fort. Ach ja, seine Promotion schreibt er auch noch bis Ende des Jahres, neben Job, Gründung – und Familie: Sein kleiner Sohn ist neun Monate. LL Grundriss der eigenen Praxis-Träume: Tavrovski ist gerade dabei, die richtige Immobilie zu finden. Planungsmeeting für die Praxissoftware mit Madelaine Berndt von teemer Alle Fotos: Tavrovski Immobilienbesichtigung mit dem Planungsteam und Architekten
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