Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18
zm 110, Nr. 18, 16.9.2020, (1696) Zur Sammlung gehören auch ein mit Gas betriebener Glühofen, Brennöfen, eine Kronenstanze, Vulkanisierkessel, eine Fußtretbohrmaschine sowie meh- rere Zahnarztstühle und Instrumenten- blöcke. Für die Fußtretbohrmaschine ist auch die Nutzungsgeschichte be- kannt. Sie war Teil eines transportablen Behandlungssets, das von den Zahn- ärzten Carl Willasch und Dr. A. Weber auf Überlandreisen von 1921 bis 1939 zum Einsatz kam. AUS DEM MÜLLCONTAINER GERETTETE MOULAGEN Durch einen glücklichen Zufall haben sich auch einige Moulagen erhalten. Zu Anfang des neuen Jahrtausends wurden die „vergilbten Antiquitäten“ aus den 1920er-Jahren durch den da- maligen Kustos Lindemann aus dem Müllcontainer gerettet. Für die verantwortlichen Mitarbeiter des MUT und der zahnmedizinischen Sammlung ist es noch eine Wegstrecke, bis die Dauerausstellung dem Publi- kum präsentiert werden kann. Dies wird voraussichtlich im Lauf des Jahres 2021 der Fall sein. Die Besucher finden die Ausstellung dann im Zentrum für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde, ZZMK, Osianderstraße 2–8, 72076 Tübingen. \ Ein Blick in die Online-Ausstellung lohnt sich: https://www.unimuseum.uni- tuebingen.de/de/ausstellungen/archiv/ dental-things-eine-zahnmedizinische- ausstellung.html Foto: MUT / Valentin Marquardt Amalgamwaage nach Fletcher zum Abmessen der richtigen Quantitäten von Amalgamfüllungen und Amalgam-Dosierer KAY LUTZE Historiker, M.A. Foto: MUT / Valentin Marquardt Fußtretbohrmaschine, um 1920: Die Bohrmaschine ist Teil eines transportablen Behandlungssets. Foto: MUT / Valentin Marquardt Moulage: Hämangiom, A. & P. Seifert, Atelier für wissenschaftliche Präparate u. Modelle, Berlin 1920. Die Firma „A. & P. Seifert“ stellte seit 1905 wissenschaft- liche Modelle her und vertrieb diese über Unterhändler und Warenkataloge in ganz Deutschland. HEIMAT FÜR DAS DENTALE ERBE IN ZSCHADRAß Wo lässt sich historische Zahnmedizin noch erleben? In Deutschland gibt es zwei große Kollektionen: Die renommierte Samm- lung Proskauer-Witt der Bundeszahn- ärztekammer, die lange in Köln im Zahnärztehaus ausgestellt war und seit dem Umzug nach Berlin im Jahr 2000 in Containern lagert. Und die große Sammlung historischer Ex- ponate im Dentalhistorischen Museum von Zahntechniker Andreas Haesler in Zschadraß, Sachsen. Der Vorstand der Bundeszahnärzte- kammer hat nun beschlossen, die Sammlung Proskauer Witt fachgerecht zu inventarisieren und im Dental- historischen Museum in Zschadraß, Sachsen, aufzubauen. Das Museum soll die Heimat für das Dentale Erbe werden. Bei der eigens dafür initiierten Kampagne sind bislang Spenden in Höhe von 100.000 Euro zusammengekommen. So können Sie spenden: Dentalhistorisches Museum Sparkasse Muldental Sonderkonto Dentales Erbe DE06 8605 0200 1041 0472 46 Bei Angabe von Namen und E-Mail-Adresse wird eine Spendenquittung übersandt. 22 | GESELLSCHAFT
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