Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

zm 110, Nr. 20, 16.10.2020, (1956) RENFERT GMBH Sören Hug, Geschäftsführer CEO Renfert GmbH, Hilzingen „Nach starkem Jahresbeginn mussten wir aufgrund der Corona- Krise einen Einbruch unserer Aufträge ab März verzeichnen. Als Sofortmaßnahmen zur Sicherung der Arbeitsplätze wurde umfangreich Kurzarbeit angemeldet und ein restriktives Liquiditäts- management eingeführt. Hierzu gehörten auch – in enger Abstimmung mit unseren Lieferanten – die Verschiebung von Lieferterminen sowie die vorübergehende Einstellung von Entwicklungsprojekten. Zur Vermeidung von Infektionen in der Belegschaft wurde zudem, wo möglich, Homeoffice stark ausgeweitet, außerdem wurden externe Kontakte extrem beschränkt beziehungsweise digital durchgeführt. Auf der Basis regelmäßig aktualisierter Szenarien in Bezug auf Auftrags- und Zahlungseingänge konnten insbesondere die gestoppten Entwicklungsprojekte nach der Umsatz-Talsohle im Mai wieder schrittweise hochgefahren werden. Auffällig war die regional sehr unterschiedliche Erholung der Umsätze. Zur Umsatzerholung trugen vor allem Produkte bei, die helfen, innerbetriebliche Abläufe in Labor und Praxis mit Hinblick auf Covid noch sicherer gestalten zu können. So lag vertriebsseitig der Fokus stark auf dem Thema „Reinheit“ (Absaugungen, Reinigungsgeräte und -flüssigkeiten). Für unsere Kunden gab es darüber hinaus spezielle Service-Angebote zur Wartung der Geräte während des Lockdowns. Um mit unseren zahn- technischen Kunden sowie unseren Handelspartnern in engem Kontakt zu bleiben, haben wir Webinare, kurze Videos und Videokonferenzen angeboten. Trotz der erfolgreichen Maßnahmen und der sukzessiven Erholung rechnen wir mit einer weltweiten Umsatzerholung auf Vorjahres- niveau wahrscheinlich erst in 2022. Auch decken wir in unseren Szenarien nach wie vor etwaige Wieder-Einbrüche der Umsätze aufgrund eines erneuten Aufflammens des internationalen Infektionsgeschehens ab. Die inhabergeführte mittelständische Renfert GmbH beschäftigt rund 200 Mitarbeiter. Der Hauptfirmensitz liegt in Hilzingen in der Bodenseeregion. Renfert entwickelt und produziert hochwertige dental-technische Geräte, Instrumente und Materialien. Hauptanwen- der sind weltweit zahntechnische Labore und Zahnarztpraxen. Foto: Renfert Was Forschung und Entwicklung betrifft, scheint es keine nennenswerten Einschnitte zu geben. Rund neun Prozent investiert die Branche laut VDDI. Und die Folgen für den Export? International gebe es Beeinträchtigungen bei den Lieferketten, beim Materialeinkauf und bei der Distribution von Waren und Gütern. So entständen etwa erhöhte Kosten für Luftfracht, da weniger Flieger abheben. Mittlerweile aber nähmen die internationalen Geschäfte wieder an Fahrt auf. Mark Stephen Pace, Vorstandsvorsitzender des VDDI und Geschäftsführer der Dentaurum GmbH & Co KG in Isprin- gen, sieht als Folge der Corona-Krise Umsatzeinbrüche auf der einen Seite – aber auch Chancen auf der anderen. Pace: „Die Pandemie hat zwei entscheidende Auswirkungen auf die Dentalindustrie: Erhebliche wirtschaftliche Umsatz- einbrüche auf dem Heimatmarkt und beim Export – das ist die negative Seite der Krise. Andererseits hat unsere Industrie diese Krisenzeit genutzt, um mit einem weiteren digitalen Entwicklungsschub vor allem bei der Kundenbetreuung über Webinare und hybride Kommunikation die Potenziale der Digitalisierung weiter auszubauen und zu nutzen.“ DIE IDS 2021 SOLL STATTFINDEN Große Hoffnungen setzt die Branche in die 39. Internationale Dental-Schau (IDS), die im Frühjahr 2021 wieder in Köln stattfinden soll. Derzeit sind 1.276 Aussteller angemeldet. Nach Beratungen im VDDI und der Prüfung des alternativen Messeformats mit hybriden Elementen durch die koelnmesse entschied sich der VDDI-Vorstand am 6. Oktober für folgende Maßnahmen zur Durchführung der Messe: \ Die IDS dauert vier statt fünf Tage – vom 10. bis zum 13. März 2021. \ Geländedesign und Hallenverteilung werden neu geplant, um die mehr als 1.200 Aussteller nach den Corona-Schutzbestimmungen sicher zu verteilen und den Besucherverkehr mit mehreren Zugängen und mehr Sicherheitsabstand zu gestalten. \ Es entstehen neue Standflächen, breitere Gänge, zusätzliche Verkehrs- und Ruheflächen. \ Die Koelnmesse bietet auf einer digitalen Plattform zusätzlich hybride Tools an, um die Präsenzmesse sinnvoll zu ergänzen. Somit können auch Gäste oder Aussteller von Übersee an der IDS 2021 teilnehmen. „Wir haben es uns nicht leicht gemacht, darin übereinzu- kommen, die IDS mit dem neuen Konzept durchzuführen“, sagte Pace: „Ich bin froh, dass wir nun Gewissheit haben und dass alle nun gemeinsam daran arbeiten, die 39. IDS 2021 auch unter den Einschränkungen der Krise als Platt- form der Dentalbranche anbieten zu können.“ ck/pr Foto: VDDI Mark Stephen Pace, Vorstandsvorsitzender des VDDI und Geschäftsführer der Dentaurum GmbH & Co KG in Ispringen 62 | PRAXIS

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