Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

sowie Maßnahmen zur Biofilm- und Ernährungskontrolle. Mikro-invasive Strategien entfernen wenige Mikro- meter oberflächlicher Zahnhartsub- stanz, in der Regel während eines Ätz- schritts; hierunter fallen Versiegelungs- oder Infiltrationstechniken. Invasive (restaurative) Strategien entfernen eine größere Menge Zahnhartgewebe durch den Einsatz von Handexkavatoren, ro- tierenden Instrumenten oder anderen Geräten. In den meisten Fällen ist die- ser Prozess mit der anschließenden Eingliederung von Restaurationen verbunden. In der dem Konsensusdokument von ORCA, EFCD und DGZ zugrunde liegenden systematischen Übersichts- arbeit [Splieth et al., 2020] wurden unter anderem Studien, die nicht- invasive Therapien untersucht hatten, eingeschlossen und bewertet. Die meisten Studien untersuchten Mund- hygienemaßnahmen oder die Appli- kation von Fluoridpräparaten (Gele, Lacke). Die Evidenzstärke wurde hier- für jedoch als gering eingestuft, was vor allem am Charakter der Studien (meist Kohortenstudien) lag. Insgesamt scheint das Fortschreiten ap- proximaler Läsionen, die nicht-invasiv behandelt werden, in den meisten Bevölkerungsgruppen langsam von- statten zu gehen. Es dauert im Durch- schnitt mehrere Jahre, bis eine solche Läsion röntgenologisch voran- geschritten ist. Die Progression ist bei Läsionen, die sich röntgenologisch ins Dentin ausdehnen, rascher als bei reinen Schmelzläsionen. Ebenso ist das Voranschreiten in Molaren schneller als in Prämolaren und bei Jugend- lichen schneller als bei Erwachsenen. Ein zentraler Faktor ist das Kariesrisiko; bei Hochrisikopatienten schreiten Läsionen deutlich rascher voran. Im Allgemeinen hängen nicht-invasive Maßnahmen von der Mitarbeit der Patienten ab. Obwohl die Evidenz- stärke für eine nicht-invasive Behand- lung kariöser Läsionen nur gering ist, stellen diese Maßnahmen doch auch eine „Basisprophylaxe“ (Modifikation des Kariesrisikos des Patienten) zur Ver- hinderung zukünftiger Karies dar. Für mikro-invasive Behandlungen wurde eine größere und robustere Zahl an Studien identifiziert. Hierbei zeigte sich, dass eine mikro-invasive Behand- lung in Kombination mit nicht-invasi- ven Maßnahmen für röntgenologische Schmelz- und initiale Dentinläsionen (begrenzt auf das äußere Drittel des Dentins) deutlich wirksamer ist als eine rein nicht-invasive Behandlung. Unklar blieb jedoch, welche mikro- invasive Technik den größten Nutzen bietet. Es gab einige Hinweise darauf, dass sowohl die approximale Versiege- lung als auch die Kariesinfiltration wirksam sind, um das Voranschreiten schmelzbegrenzter Läsionen oder Lä- sionen an der Schmelz-Dentin-Grenze zu verhindern. Läsionen, die ins äußere Drittel des Dentins extendiert waren, konnten nur durch eine Infiltrations- behandlung wirksam arretiert werden. Auch sollte die Anwendbarkeit beider Methoden berücksichtigt werden. Insgesamt wurde die Evidenz, die eine mikro-invasive Behandlung in PROF. DR. FALK SCHWENDICKE, MDPH Leiter der Abteilung für Zahnärztliche Diagnostik, Digitale Zahnheilkunde und Versorgungsforschung Centrum 3 für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Charité – Universitätsmedizin Berlin Aßmannshauser Str. 4–6, 14197 Berlin Foto: privat UNIV.-PROF. DR. SEBASTIAN PARIS Leiter der Abteilung für Zahnerhaltung und Präventivzahnmedizin Centrum 3 für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Charité – Universitätsmedizin Berlin Aßmannshauser Str. 4–6, 14197 Berlin Foto: privat zm 110, Nr. 20, 16.10.2020, (1967) WIR KÖNNEN SERVICE Qualität seit 20 Jahren DENTALSYSTEME *Alle Preise in Euro zzgl. MwSt., Irrtümer vorbehalten. Beispielabbildung, kann nachpreispflichtige Ausstattung enthalten. www.f1-dentalsysteme.de • NSK LED/KaVo Mikromotor • 6-Wege-Funktionsspritze • Lichtturbineneinrichtung • NSK LED Zahnsteinentfernungsgerät • OP-Lampe Vision • Bottle-Care-System • Entkeimungssystem • Polsterfarbe wählbar • WLAN-Fußanlasser • 3-Wege-Funktionsspritze 72 MONATE ab 258,26 € * RESTWERT 10% inkl. Montage, 24 Monate Garantie (Wert 1.000,00 €) BASIC LEASING 17.450,00 € * Zentrale Nord-West Tel.: (02261) 8074-00 | E-Mail: Info@f1-dentalsysteme.de Zentrale Süd-Ost Tel.: (07231) 28018-0 | E-Mail: deutschland@f1-dentalsysteme.de ZAHNMEDIZIN | 73

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