Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

UMBENENNUNG DES WALKHOFF-PREISES WEGLAUFEN VOR DER GESCHICHTE Zum Titel „Rolle der Zahnärzte im NS-Regime: Otto Walkhoff – Koryphäe und Nationalsozialist“, zm 18/2020, und zu den Beiträgen „Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung: Der Walkhoff-Preis wird umbenannt“, zm 18/2020, S. 30, und „Stellungnahme von Prof. Dominik Groß: Die Frage ist: Eignet sich der Namensgeber für eine Auszeichung?“, zm 18/2020, S. 32. Ein interessantes Projekt, ohne Zweifel. Man muss sich seiner Vergangenheit stellen, so auch die Zahnärzteschaft. Was ist jetzt aber so neu? Etwa 10 Prozent der Deutschen waren Mitglied der NSDAP. Bei der Ärzte- und Zahnärzteschaft war der Prozentsatz signifikant höher. Nach der Kapitulation hat man bis auf wenige Ausnahmen weggeschaut, weil man Ärzte und Zahnärzte brauchte – neue systemkonforme konnte man sich nicht backen, viele Kollegen waren zudem im Krieg gefallen. Jetzt – 70 Jahre danach – versuchen junge Hochschullehrer, mit dem Schwert der Wissenden zu richten. Keine Frage, sollten diese alten, bis vor Kurzem hochverehrten Kollegen Schuld auf sich geladen haben, braucht man über Änderungen von Preisen, Häusern, Institutionen nicht zu diskutieren. Aber wie im Fall von Walkhoff aufgrund seines frühen Parteieintritts von einem glühenden Nationalsozialisten zu fabulieren, ist wirklich abstrus. Die Kollegen ziehen die Richtschnur mit unseren heutigen ethisch-moralischen Werten. Da darf man fragen, wie hätten sie selbst in dieser Zeit, die durch den Kampf zweier kranker Ideologien gekennzeichnet war, entschieden? Da Walkhoff keine Schuld auf sich geladen zu haben scheint, ist eine Umbenennung des Walkhoff-Preises schlichtweg albern. Dies ist keine Aufarbeitung von Geschichte, es ist ein Weglaufen vor selbiger! Dr. med. dent. R. Modler, Schwanebeck Die zm-Redaktion ist frei in der Annahme von Leserbriefen und behält sich sinn- wahrende Kürzungen vor. Außerdem be- halten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der zm und bei www.zm-online.de zu veröffentlichen. Bitte geben Sie immer Ihren vollen Namen und Ihre Adresse an und senden Sie Ihren Leserbrief an: leserbriefe@zm-online.de oder Redaktion: Zahnärztliche Mitteilungen, Behrenstraße 42, 10117 Berlin. Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. zm 110, Nr. 20, 16.10.2020, (1903) 6 Monate zinsfreie Finanzierung ohne Gebühren HKPȸs auch in schwierigen Zeiten umsetzen Für Sie als Zahnarzt völlig gebührenfrei Hohe Liquidität ohne Mahnwesen und Verwaltungsaufwand Eigenanteil, Behandlungs- und Zusatzkosten können finanziert werden Bei Neuanfertigungen bereits ab 250 € Unverbindliche Expertenberatung? Nutzen Sie unseren Live-Chat zum persönlichen Austausch. www.flemming-gemeinsam-erfolgreich.de Nicht umgesetzte HKPȸs? PayDent Ratenrechner testen! LESERFORUM | 09

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