Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 21
erfahren haben. Ebenso kann ein Ab- tragen von oberflächlichem Wurzel- dentin während parodontaler Thera- pien dazu führen, dass oberflächliche Fluorideinlagerungen verloren gehen. Abgesehen von den oben genannten Besonderheiten zeigen Wurzelkaries und koronale Karies aber auch Ge- meinsamkeiten. Auch Wurzelkaries ist ein dynamischer Prozess, der durch eine Veränderung der pathogenen Faktoren zugunsten einer Remineralisation arre- tiert werden kann. Hierzu zählen Maß- nahmen zur Beeinflussung des Bio- films wie Mundhygienemaßnahmen oder antimikrobielle Substanzen. EMPFEHLUNGEN Die Wirksamkeit von non-invasiven zahnmedizinischen präventiven und therapeutischen Maßnahmen hängt wesentlich von deren Anwendung durch den Patienten ab. Da ältere Erwachsene sehr unterschiedlich dazu in der Lage sind, sollten zahnärztliche Maßnahmen auf die individuellen Möglichkeiten, den Allgemeinzustand, die Unterstützung durch pflegende Angehörige oder das Pflegepersonal ab- gestimmt werden. Ebenso sollte bei der Festlegung des Recall-Intervalls neben dem individuellen Kariesrisiko berück- sichtigt werden, dass sich der Gesund- heitszustand bei gebrechlichen Senioren mitunter sehr schnell ändern kann. Da bei gebrechlichen, pflegebedürftigen und/oder dementen Senioren umfang- reiche und zeitaufwendige Rehabilita- tionen, die ein hohes Maß an Mit- arbeit des Patienten erfordern, oft nicht möglich sind, sollten pragma- tische Ansätze favorisiert und nötigen- falls Kompromisse eingegangen wer- den. Die Erhaltung von Kaufunktion und Sprache sollte hierbei im Vorder- grund stehen (Tabelle 1). Aktive Wurzelkariesläsionen sollten therapiert werden (Tabelle 2, Abbil- dung 2). Falls die Zugänglichkeit der Läsion und die Fähigkeiten des Pa- tienten / der Pflegenden es zulassen, sollten non-invasive Maßnahmen gegenüber restaurativen Maßnahmen vorgezogen werden. Hierzu zählen die regelmäßige Reinigung, die Anwen- dung hochfluoridhaltiger Zahnpasta, Fluorid-Lacke oder Silberdiaminfluorid. Aktive Wurzelkariesläsionen, bei denen non-invasive Maßnahmen allein nicht erfolgreich sind oder scheinen, sollten restaurativ behandelt werden. PROF. DR. FALK SCHWENDICKE, MDPH Leiter der Abteilung für Zahnärztliche Diagnostik, Digitale Zahnheilkunde und Versorgungsforschung Centrum 3 für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Charité – Universitätsmedizin Berlin Aßmannshauser Str. 4–6, 14197 Berlin Foto: privat Exklusive nachhaltige Komplettpflege für Zähne und Zahnfleisch ✔ optimale Reinigung bei minimaler Abrasion (RDA 32) ✔ für die 3 × tägliche Zahnpflege ✔ Doppel-Fluorid-System (1.450 ppmF) ✔ für natürliches Zahnweiß BESONDERS ZU EMPFEHLEN ✔ für alle Zahnspangenträger ✔ bei Kronen, Implantaten, Brücken ✔ bei Kunststofffüllungen ✔ für Raucher, Kaffee-, Tee- und Rotweingenießer MEDIZINISCHE SPEZIAL-ZAHNCREME MIT NATUR-PERL-SYSTEM OHNE MIKROPLASTIK Kleine, weiche, zu 100% biologisch abbaubare Perlen rollen Beläge ein- fach weg; schonend für Zähne und Umwelt – ohne Mikroplastik . Kostenlose Proben: zm62@drliebe.de Dr. Liebe Nachf. GmbH & Co. KG D-70746 Leinfelden-Echt. Tel. 0711 75 85 779-11 www.pearls-dents.de ZAHNMEDIZIN | 59
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