Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 21

zm 110, Nr. 21, 1.11.2020, (2080) ODONTOGENE NASENNEBENHÖHLENERKRANKUNGEN Therapie einer odontogenen Sinusitis Matthias Tröltzsch, Markus Tröltzsch Erkrankungen der Nasennebenhöhlen gehören mit einer geschätzten Inzidenz von mehr als zehn Millionen Fällen jährlich zu den am häufigsten diagnostizierten Pathologien im Kopf-Hals-Bereich, etwa zehn Prozent sind odontogenen Ursprungs sind. Zur definitiven Therapie einer odontogenen Sinusitis ist die Behandlung der zugrunde liegenden Pathologie unerlässlich. Eine alleinige Therapie mit Antibiotika ist nicht ausreichend und sollte unterbleiben. O bwohl zuverlässige epidemio- logische Untersuchungen feh- len, wird in Deutschland eine Inzidenz (mit Häufung der Fälle in den Wintermonaten) von weit über zehn Millionen Fällen akuter und chronischer Sinusitiden pro Jahr ange- nommen [Stuck et al., 2018]. Die anterioren Anteile des Siebbeins und die Kieferhöhle sind am häufigs- ten von pathologischen Veränderun- gen betroffen, gefolgt von den dorsalen Anteilen des Siebbeins, der Stirnhöhle und der Keilbeinhöhle [Benninger et al., 2003; Havas et al., 1988]. Die über- wiegende Mehrzahl (circa 80 Prozent) der Sinusitiden hat eine akute Verlaufs- form mit typischer klinischer Symp- tomatik: Schmerzen im Bereich des Oberkiefers und der Oberkieferzähne, Rhinorrhö, nasale Kongestion mit oder ohne Ansammlung von Schleim im Rachenbereich – „postnasal drip“, gegebenenfalls Schwellungen der umgebenden Weichteile, Fieber und allgemeine Krankheitssymptomatik, Geruchsstörungen [Stuck et al., 2018]. Es existieren unterschiedliche aus- lösende Faktoren für Sinusitiden. Allen gemeinsam ist letztlich die Abfluss- störung von nasalen Exsudaten durch die natürlich vorbestehenden Öff- nungen der Nasennebenhöhlen mit Schleimretention, gestörter Zilien- Quelle: Praxis Dr. Dr. Tröltzsch Abb. 1: Präoperatives Orthopantomogramm: Es zeigt sich eine unregelmäßige Knochenstruktur regio 28 sowie eine milchige Verschattung im Bereich der Kieferhöhle linksseitig. ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion ange- fordert werden. 70 | ZAHNMEDIZIN

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