Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 21

mittels des vorgelegten Mukoperiost- lappens plastisch gedeckt werden. Der postoperative stationäre Verlauf verläuft unter antibiotischer Abschir- mung komplikationslos, so dass die Patientin nach einem dreitägigen stationären Aufenthalt in die ambu- lante Weiterbetreuung entlassen wer- den kann. Die primäre histologische Auswertung zeigt eine unizystische odontogene Lä- sion mit überwiegend fibromyxoiden Zystenwandanteilen und fokal auftre- tenden Keratinisierungen. Histopatho- logisch ist dieser Befund – entgegen der primären klinischen Verdachts- diagnose – nicht mit dem einer odon- togenen Zyste, sondern eher mit der Formation eines zystischen Tumors vereinbar. Bei Verdacht auf das Vor- liegen einer Keratozyste wird zur diffe- renzialdiagnostischen Einordnung eine ergänzende immunhistochemische Untersuchung durchgeführt. Jene offenbart jedoch für die Kerato- zyste ungewöhnliche Auffälligkeiten. Die fokale Morphologie des Tumors, das prominente retikulierte Epithel und die luminale Auskleidung durch ameloblastisches Epithel sprechen in erster Linie statt für eine odontogene Zyste für ein unizystisches Amelo- blastom. In Anbetracht der unerwarteten histo- pathologischen Ergebnisse werden in diesem besonderen Fall zur Senkung des Rezidivrisikos engmaschige kli- nische und radiologische Kontroll- termine in regelmäßigen Abständen empfohlen. DISKUSSION Das Ameloblastom zählt zu einer Gruppe gutartiger odontogener Tumo- re und entsteht aus versprengtem Rest- gewebe embryonaler Zahnanlagen – den Ameloblasten. Ameloblastome machen etwa elf Prozent aller odonto- genen Tumore im Kiefer aus [Hong et al., 2007] und werden nach aktueller WHO-Klassifikation wie folgt eingeteilt [Schneider und Kämmerer, 2019]: a) konventionell b) extraossär/peripher c) unizystisch und d) metastasierend. Mehrheitlich sind Patienten im Alter von 30 bis 60 Jahren betroffen. Histologisch lassen sich follikuläre und plexiforme von akanthomatösen Varianten unterscheiden. Eine maligne Transformation tritt nur in sehr seltenen Fällen auf (< 2 Prozent) [Sakuranaka et al., 2020], wobei Stu- dien zufolge Metastasen häufig in der Lunge (75 Prozent), den Halslymph- knoten (15 Prozent) und der Wirbel- säule (15 Prozent) zu finden sind. Seltener treten Metastasen in Leber, Schädel, Zwerchfell und Gehirn auf [Verneuil et al., 2002]. Charakteristisch sind ein schmerzloses, langsames und lokal invasives Wachstum sowie eine allgemein eher symptom- DR. MED. DENT. FLORIAN SCHNAITH Oralchirurgie am Schloss Dorotheenstr. 8, 61348 Bad Homburg Foto: Praxis Oralchirurgie am Schloss Abb. 2: CT des rechten Kieferwinkels in sagittaler Rekonstruktion (links) und in axialer Schicht Quelle: Peer W. Kämmerer zm 110, Nr. 21, 1.11.2020, (2087) www.promatrixdental.de • 06221 43 45 442 EINWEGMATRIZEN-SYSTEM Die Kunst der Präzision 4,5mm Narrow band 6mm Wide band 4,5mm Curved Narrow band 6mm Curved Wide band Pro-Matrix Einwegmatrizen eignen sich zur Anwendung bei Amalgam- und Kompositrestaurationen. Diese Einwegmatrizen sind schnell und einfach anzuwenden und verhindern Kreuzkontamination. Keine Montage oder Sterilisation nötig. Neu! Curved Reduziert Kreuz- kontamination Spart Zeit Einfach anzuwenden Fordern Sie jetzt Ihr Muster an ZAHNMEDIZIN | 77

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