Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 21

zm 110, Nr. 21, 1.11.2020, (2092) pathologisch verändertes Lymphgewebe, so dass auf eine Erweiterung der Neck- Dissection verzichtet wurde. Parallel zur Tumorresektion erfolgte unter tem- porärer Einbringung der entsprechen- den Cutting Guides die Hebung eines zweisegmentalen Fibulatransplantats mit Hautinsel von rechts (Abbildung 4). Beide Segmente wurden vor der Transplantatabsetzung bereits osteo- synthetisch verbunden. Das Transplan- tat wurde anschließend unter dem Operationsmikroskop mikrovaskulär an die rechte A. und V. facialis End-zu- End reanastomosiert. Die Überprüfung der Revaskularisierung des Transplantats erfolgte nach intra- venöser Gabe von Fluorescein-Natrium (Fa. Alcon Pharma GmbH) unter dem Operationsmikroskop (ZEISS OPMI ® PENTERO ® 900) mit eingestelltem ent- sprechendem Filter visuell in Form von Fluoreszenzen. Hierbei zeigten sich kanalartig erscheinende Anreicherun- gen des Farbstoffs über die gesamten Wundränder der Hautinsel sowie im angeschnittenen Markraum des Fibula- transplantats (Abbildung 5). Es folgten die passgenaue Einbringung des Fibulatransplantats in den mandi- bulären Defekt und die Fixierung mit- tels Osteosynthese (Abbildung 6). Die Hautinsel diente dem Verschluss des intraoralen Weichteildefekts (Abbil- dung 7). Der Wundverschluss der Donor Site erfolgte mit einem Voll- hauttransplantat aus der Leiste mit Anbringung eines Überknüpfverbands. Die ablschießende Histologie ergab die In-sano-Resektion des PEC ohne nachweisbaren Lymphknotenbefall [pT2, pN0 (0/19), L0, V0, Pn0, G1, R0] (UICC, 8. Auflage). Das postoperativ angefertigte Orthopantomogramm dokumentiert die Rekonstruktion des Unterkiefers mit dem eingebrachten zweisegmentalen Fibulatransplantat und dessen Fixierung mit Osteo- synthesematerial (Abbildung 8). Bei sanatio per primam intentionem konnten wir den Patienten am elften postoperativen Tag in die ambulante Nachsorge entlassen. Der Beschluss der Abb. 4: Die bereits mittels Osteosyntheseplatte verbundenen Fibulasegmente mit Hautinsel vor deren Absetzung: Der schwarze Pfeil deutet auf den Gefäßstiel des Transplantats. Abb. 5: Unter dem Operationsmikroskop mittels Fluorescein-Natrium nachgewiesene Revaskularisierung des Fibulatransplantats mit Hautinsel beim Anfluten über die Anastomose (a), im Bereich der Wundränder der Hautinsel (b) sowie dem Markraum der Fibula (c) a b c 82 | ZAHNMEDIZIN

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