Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

zm 110, Nr. 22, 16.11.2020, (2160) BRIEF DES BUNDESGESUNDHEITSMINISTERS AN DIE ZAHNÄRZTE Jens Spahn dankt der deutschen Zahnärzteschaft Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dankt den deutschen Zahnärzten in einem Brief für ihren Einsatz während der Corona-Krise. „Damit leistet die Zahnärzteschaft einen unverzichtbaren Beitrag zur Daseinsvorsorge“, schreibt Spahn. „Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar.“ D ass Deutschland im internatio- nalen Vergleich bei der Vermei- dung von Karies und völliger Zahnlosigkeit Spitzenwerte erreicht, sei den niedergelassenen Zahnärzten und Zahnärztinnen zu verdanken. „Die deutsche Zahnärzteschaft kann stolz auf ihre Leistungen sein“, heißt es in dem Brief. „Diese hohe Leistungs- fähigkeit und große Einsatzbereitschaft haben Sie auch in den letzten Mo- naten im Zuge der Corona-Pandemie gezeigt.“ UNVERZICHTBARER BEITRAG ZUR DASEINSVORSORGE Auch unter den erschwerten Bedin- gungen der Pandemie habe der zahn- ärztliche Berufsstand die Patientenver- sorgung mit einem flächendeckenden Netz von Schwerpunktpraxen sicher- gestellt. Parallel dazu hätten die Kas- senzahnärztliche Bundesvereinigung, die Bundeszahnärztekammer, KZVen und Kammern mit Informationen und Handlungsempfehlungen zum Umgang mit dem Coronavirus in den Praxen dafür gesorgt, dass auch die normale Versorgung aufrecht- erhalten werden kann. „Damit leistet die Zahnärzteschaft einen unver- zichtbaren Beitrag zur Daseins- vorsorge“, betont Spahn in seinem Schreiben. „Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar.“ Die Praxisteams schließt der Minister ausdrücklich ein: „Ohne die engagierte Arbeit der Zahnmedizinischen Fach- angestellten wäre die Betreuung und Versorgung der Patientinnen und Pa- tienten nicht aufrechtzuerhalten. Die Einhaltung der gestiegenen Hygiene- anforderungen wird wesentlich von ihnen geleistet.“ LIQUIDITÄTSHILFEN – EIN SCHWIERIGES THEMA Spahn thematisiert auch die Liquidi- tätshilfen: Die Regelung, dass Über- zahlungen über die in 2020 tatsächlich abgerechneten Leistungen hinaus 2021 und 2022 vollständig an die Kas- sen zurückzuerstatten sind, habe zu dem Vorwurf geführt, dass es sich um keinen echten Rettungsschirm handele. Spahn: „Ich kann Ihnen versichern, dass ich diese Kritik aufmerksam wahr- nehme. Gerne hätte ich die Regelung zur Rückerstattung anders ausgestaltet. Ich bitte Sie aber zu bedenken, dass die Pandemie zu enormen Belastungen für die öffentlichen Haushalte und die Sozialversicherungen führt.“ Er bittet die Zahnärzteschaft um ihre weitere Mithilfe: „Sie können sich darauf verlassen, dass ich alles unter- nehmen werde, um eines der weltweit besten zahnärztlichen Versorgungs- systeme zu erhalten.“ ck Foto: BMG „Unser Gesundheitswesen erlebt im ambulanten und im stationären Bereich eine harte Belastungsprobe. Sie haben großen Anteil daran, dass wir gemeinsam diese Probe bisher so gut bestanden haben“, schreibt Jens Spahn in seinem Brief an die niedergelassene Zahnärzteschaft. STATEMENT VON DR. WOLFGANG EßER ES BESTEHT DRINGENDER HANDLUNGSBEDARF! In vielen Gesprächen hat der Bundesgesund- heitsminister bereits gegenüber der KZBV immer wieder seine Anerkennung für den zahnärztlichen Berufsstand zum Ausdruck gebracht. Es war ihm ein wichtiges Anliegen, sich auch direkt an die Zahnärztinnen und Zahnärzte zu wenden, um sich bei ihnen und ihren Praxisteams für ihre besonderen Leistungen und ihren Einsatz während der Corona-Pandemie zu bedanken. Über diese Wertschätzung für unseren Berufs- stand freuen wir uns sehr. Von Beginn an haben wir uns in der Corona-Pandemie dafür eingesetzt, dass sowohl die zahnmedizinische Regelversorgung als auch die Versorgung infizierter und unter Quarantäne stehender Personen aufrechterhalten wird. Darauf können sich unsere Patientinnen und Patienten auch weiterhin verlassen. Mir ist es wichtig besonders deutlich hervor- zuheben, dass viele Kolleginnen und Kollegen im Frühjahr Corona-bedingt dramatische Rückgänge im Leistungsvolumen hinnehmen mussten. Mit dem zweiten Lockdown drohen nun die nächsten heftigen Einbrüche. In dieser für alle schwierigen Situation fordern wir den Minister und alle weiteren politischen Entschei- dungsträger auf, in den anstehenden Gesetz- gebungsverfahren unsere Vorschläge, die wir mit unserem „Lessons-Learned-Papier“ gemacht haben, aufzugreifen. Konkret geht es um die verzerrungsfreie Fortschreibung der Gesamt- vergütungen, Ausgleichszahlungen mit Beteili- gung der Kassen für besonders hart betroffene Praxen und die Sicherung der Liquidität. Hier besteht dringender Handlungsbedarf für den Erhalt unserer Versorgungsstrukturen! Dr. Wolfgang Eßer, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung Foto: KZBV/baumannstephan.com 26 | POLITIK

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