Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23-24
Maßnahmen alleine könnten jedoch die wirtschaftlichen Probleme nicht lösen – gemeinsam mit der Kassenzahn- ärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) arbeite man an geeig- neten Maßnahmen. ZAHNMEDIZIN IST SYSTEMRELEVANT Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), Prof. Dr. Roland Frankenberger, bestritt den ersten Vortrag des Tages zum Thema „Orale Medizin in Zeiten der Pandemie und ihre Systemrelevanz“. Die Systemrelevanz der Zahnmedizin zeige sich sehr eindrücklich beim internationalen Vergleich der Mortalität von COVID-19 mit der Leistungsfähigkeit der zahnmedizinischen Versorgungssysteme. In Ländern mit „nachgewiesen schlechterem zahnärztlichem Versorgungs- prinzip und Individualprophylaxelevel“ (Belgien, Spanien, Italien) sei die Sterblichkeit wesentlich höher gewesen als in Ländern mit besserer Versorgung (Deutschland, Österreich, Norwegen). Frankenberger betonte, wie wichtig die Aufrechterhaltung der zahnmedizinischen Versorgung in der Krise sei: „Wir brauchen die Patienten in den Praxen, damit wir keine stillen Opfer bekommen.“ Die ausgefallene Kontroll- untersuchung oder die Zurückhaltung beim Zahnarztbesuch kann für Patienten auch lebensgefährlich werden, wenn beispielsweise Plattenepithelkarzinome erst in fortgeschrit- tenen Stadien entdeckt werden. PRÄVENTION UND ALTERSZAHNMEDIZIN Die Prävention müsse auch in der Corona-Krise weiter ge- lebt werden – dafür sprach sich Dr. Klaus-Dieter Bastendorf, Eislingen, aus. In seinem Vortrag beleuchtete er die klinischen Protokolle von Professioneller Zahnreinigung (PZR), Unter- stützender Parodontaltherapie (UPT) und der Guided Bio- film Therapy (GBT). Prof. Dr. Sebastian Hahnel, Leipzig, referierte abschließend zum Thema „Mundgesundheit im demografischen Wandel“ und ging auf die demografiebedingt zunehmende Bedeutung der Alterszahnmedizin ein. Trotz der vielfältigen Verschrän- kung von Allgemeinerkrankungen, Polypharmazie und Mundgesundheitsproblemen werden die älteren Menschen seltener von der Zahnmedizin erreicht. Nach einem Peak in der Altersgruppe 75–79 Jahre gehen die Zahnarztkontakte der folgenden Altersgruppen rapide zurück. Hier sei eine zunehmend individualisiertere Betreuung notwendig, gute Mundgesundheit sei „essenziell für ‚ gutes Altern‘“, so Hahnel. br Alle Beiträge des Hauptprogramms, des Programms für das Praxisteam und des Zukunftskongresses „Beruf und Familie“ können noch bis Mitte Dezember auf www.dtzt.de im Kongressblog kostenfrei abgerufen werden. Das Begleitheft mit umfangreichen Beiträgen zum diesjährigen Kongressthema „Orale Medizin und Immunkompetenz“ kann unter www.quintessenz.de für 39 Euro bestellt werden. zm 110, Nr. 23-24, 1.12.2020, (2261) www.DAS-KONZEPT.com machts einfach! Die AERA Lösung für den Materialeinkauf: Bedarf ermitteln, Preise vergleichen und optimiert einkaufen. Ganz einfach, bequem und kostenlos. Jetzt testen unter www.aera-online.de ZAHNMEDIZIN | 19
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