Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23-24

zm 110, Nr. 23-24, 1.12.2020, (2282) QUALITÄTSREPORT DER BZÄK Spitzenplatz dank Qualitätsinitiativen Deutschland belegt bei den Kennziffern für Mundgesundheit international einen Spitzenplatz. Einen bedeutenden Beitrag dazu liefern die zahlreichen Initiativen zur Sicherung der Qualität der zahnärztlichen Versorgung, die im Berufsstand seit vielen Jahren etabliert sind und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Das zeigt der neue Qualitätsreport der Bundes- zahnärztekammer (BZÄK). E s geht uns beim Qualitätsmanage- ment nicht darum, Zertifikate und Siegel in die Praxis zu hängen. Wir konzentrieren uns lieber darauf, unsere QM-Systeme für die direkte Verbesserung der zahnmedizinischen Versorgung und den unmittelbaren Nutzen für die Patientinnen und Patienten immer weiterzuentwickeln und zu leben.“ So kommentiert BZÄK- Präsident Dr. Peter Engel den jüngst er- schienenen Qualitätsreport der BZÄK. Die 40-seitige Broschüre präsentiert die verschiedenen Qualitätsinitiativen der Kammern und soll insbesondere die Akteure in der Gesundheitspolitik über die Daten und Zahlen zum Thema informieren. QUALITÄT IN ZAHLEN \ Rund 73.000 Zahnärztinnen und Zahnärzte und 220.000 ZFA sorgen für die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung. \ Fortbildung und Qualifizierung spielen eine herausragende Rolle im Praxisteam: Insgesamt 24.000 Mitarbeiter verfügen über eine Aufstiegsfortbildung. \ Das Volumen der Präventions- leistungen bei GKV und PKV stieg von 497 Millionen Euro im Jahr 2000 auf 835 Millionen Euro 2017. \ Die Versorgung von vulnerablen Gruppen wie Pflegebedürftigen hat sich in den vergangenen Jahren signifikant verbessert. Die vertrags- zahnärztlichen Kooperationen mit Pflegeeinrichtungen stiegen im Zeitraum von 2014 bis 2018 von 1.708 auf 4.331. Ohne regelmäßige Fortbildung ist eine qualitativ hochwertige zahnmedizi- nische Versorgung nicht möglich. Die Fortbildungsangebote der Zahnärzte- kammern decken das gesamte Spek- trum der Zahnheilkunde ab. Neben den klassischen zahnmedizinischen Themen werden zunehmend Fort- bildungsangebote zu aktuellen Frage- stellungen rund um die Alterszahn- heilkunde, den Datenschutz und die Digitalisierung ausgebaut. Bundesweit mehrere tausend Zahn- ärztinnen und Zahnärzte treffen sich in regelmäßigen Abständen (meist vier- bis zehnmal jährlich) in kleinen Gruppen zur interkollegialen Fortbil- dung in Qualitätszirkeln. Die Treffen finden meist im regionalen Rahmen unter Leitung eines Moderators statt und bieten eine vertrauliche und realitätsnahe Atmosphäre für den fachlichen Austausch. Die Zahnärzte- kammern unterstützen die Arbeit der Qualitätszirkel mit dem Bereitstellen von Materialien, Schulungen für Moderatoren und der Vergabe von Fortbildungspunkten. „CIRS dent – Jeder Zahn zählt!“ ist das gemeinsame Berichts- und Lernsystem von BZÄK und KZBV. Über das Online- Portal können Nutzer anonym über kritische Vorkommnisse aus dem Praxisalltag berichten und das Feed- back von Kollegen und Fachexperten einholen. 5.900 Zahnärztinnen und Zahnärzte nehmen inzwischen am CIRS dent – JZz! teil. FORTBILDUNG FÖRDERT QUALITÄT Die zahnärztlichen Patientenberatungs- stellen der Zahnärztekammern und KZVen genießen seit ihrer Einrichtung im Jahr 2016 hohes Vertrauen bei den Patienten. Mit über 33.000 Beratungen waren sie auch im Jahr 2019 die mit großem Abstand meistgesuchte An- laufstelle – die Unabhängige Patienten- beratung Deutschlands (UPD) ver- buchte im gleichen Zeitraum 4.763 Beratungen zu zahnärztlichen The- men. Und die Ergebnisse konnten offensichtlich ebenfalls überzeugen: 76 Prozent der Beratungen verliefen „unmittelbar problemlösend“, heißt es im Qualitätsreport. br Den dritten Qualitätsreport der BZÄK finden Sie hier: https://www.bzaek.de/ fileadmin/PDFs/b/q-report.pdf „Qualität ist eine Einstellung und eine Frage der Grundhaltung. Aus dem kollegialen fachlichen Informationsaustausch in den zahnärztlichen Qualitätszirkeln resultiert das Angebot einer best- möglichen zahnärztlichen Versorgung.“ Zahnärztin Laura R. Burgschat über die Arbeit der zahnärztlichen Qualitätszirkel Foto: AdobeStock_ASDF Der interkollegiale Austausch erhöht die Qualität der Versorgung. 40 | POLITIK

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