Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23-24
zm 110, Nr. 23-24, 1.12.2020, (2312) HILFSPROJEKTE IN CORONA-ZEITEN Gerade jetzt brauchen die Menschen Hilfe Yvonne Schubert Ob es um die Verbesserung der zahnmedizinischen Versorgung geht, um den Kampf gegen Lepra oder um die Sicherstellung der Lebensmittel- Nothilfen: Die Unterstützung des Hilfswerks Deutscher Zahnärzte (HDZ) ist für viele Menschen in Armut lebensnotwendig, um diese globale Krise zu überstehen. Auch das HDZ kämpft im Corona-Jahr mit großer Kraft weiter und freut sich über mehr als eine halbe Millionen Euro Spenden. D urch die Corona-Pandemie und deren wirtschaftliche Auswirkungen haben sich Armut, Krankheit, Not und Hunger in den Entwicklungsländern massiv verschärft“, berichtet Dr. Klaus Winter, stellvertretender Vorsitzender des Hilfswerks. „Das dürfen wir trotz unserer eigenen Probleme nicht verdrängen, denn unsere Partner- organisationen in Afrika, Asien und Europa brauchen uns jetzt mehr denn je!“ Dabei ist das HDZ schon lange mehr als ein humanitäres Hilfswerk. Seit seiner Gründung 1987 hat die Stiftung weltweit über 1.000 Projekte in 60 Ländern erfolgreich angestoßen. „Das spiegelt die gesellschaftliche Verantwortung unseres Berufsstands für notleidende Menschen wider und ist Aus- druck unserer christlichen Wertegemeinschaft“, so Winter. Daher sei man sehr froh, dass trotz eines leichten Rückgangs der Spendebereitschaft in diesem Jahr mit 544.000 Euro – Stand 28. Oktober 2020 – die Investitionssumme im Ver- gleich zum Vorjahr nahezu stabil geblieben ist und dieses Geld wieder in verschiedene Projekte fließen konnte. Eines der Mega-Projekte 2020 war zweifellos die Verschiffung eines 40-Fuß-großen Überseecontainers nach Haiti mit HDZ-Sachspenden im Wert von 42.000 Euro, darunter fünf gebrauchte Behandlungseinheiten, die die Zahnärzte- kammer Sachsen-Anhalt gespendet hatte. Hinzu kamen aus dem HDZ-Lager zahntechnische Laborgeräte, künstliche Zähne, Prophylaxe-Material und Hunderte von Zahn- bürsten und -pasten. Diese und viele weitere Hilfsgüter kommen nun zu einem Großteil in der Universitätsklinik in Port-au-Prince zum Einsatz. KEIN ESSEN, KEIN WASSER – WEGEN CORONA Eine humanitäre Hilfe ganz anderer Art erhielt das kleine Örtchen Nsukka im afrikanischen Nigeria. Dort hatte das HDZ vor zehn Jahren die Enyiduru Primary-School gegründet. Im Zuge des Lockdowns musste die Einrichtung schließen, wodurch die – oftmals einzige – Tagesmahlzeit für die Kin- der weggefallen war, ebenso wie der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dank des HDZ konnte die Schule bereits zwei Lebensmittelausgaben für 480 Familien organisieren. Ebenfalls Unterstützung erhielt das vom HDZ aufgebaute St. Matia Mulumba Missionshospital im kenianischen Thika. Für den Kampf gegen das Virus finanzierte das HDZ die komplette Schutzausrüstung für das Klinikpersonal und übernahm die Kosten für dringende Medikamenten- lieferungen. Lebensmittelspenden des HDZ an bedürftige Familien der Enyiduru-Schule in Nigeria Container mit Hilfsgütern des HDZ auf dem Weg nach Haiti Schwester Bernadette freut sich über die Medikamentenlieferung an das St. Matia Mulumba Hospital in Kenia 70 | GESELLSCHAFT
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