Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23-24
zm 110, Nr. 23-24, 1.12.2020, (2313) Auch in Madagaskars „vergessenem Süden“ ist das HDZ seit Jahren aktiv. 2018 gingen 26.000 Euro an Spendenmitteln in den Neubau der „Regenbogen-Schule“ für Kinder aus ärmsten Familien und in den Bau eines Sozialzentrums. UNTERRRICHT FINDET STATT – NOTFALLS OHNE SCHULE Die Schule, die dem Präsidenten der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Dr. Peter Engel, gewidmet ist, sollte eigentlich im März feierlich eingeweiht werden, doch auch hier machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Die Inbetriebnahme konnte das Virus jedoch nicht verhindern und so begann noch vor dem Lockdown der Unterricht für 200 Schülerin- nen und Schüler. „Ziel des Projekts ist aber nicht nur, die Schulbildung für die Kinder zu sichern, sondern den Er- wachsenen auch Alphabetisierungskurse zu ermöglichen und Handwerkskenntnisse zu vermitteln“, erläutert Winter. Zudem ermöglichte das HDZ im Dorf Tanambao Sanadampy die Lebensmittelausgaben und beteiligte sich am Bau von acht Brunnen. Für nächstes Jahr ist die Installation einer Tuberkulose-Station nahe Fort Dauphin geplant. Auch das zehnjährige Jubiläum des aus HDZ-Mitteln ent- standenen Integrationszentrums für Roma-Kinder in Satu Mare wurde von Corona überschattet. Dass es jetzt, nach sechsmonatigem Lockdown, überhaupt möglich war, wieder zu öffnen, schreibt Zentrumsleiter Lehel Hompoth der guten Organisation des Hauses zu, die sich auch in der Ent- wicklung der Kinder zeige: „Von all den Kindern, die in Stella Maris bisher unterrichtet worden sind, haben es etwa 70 Prozent geschafft, lesen und schreiben zu lernen, und auch ihre Umgangsformen haben sich verbessert“, berichtet Hompoth. Jetzt unterstützen die kirchlichen Betreiber die Familien außerdem mit selbst genähten Masken, Lebens- mittelpaketen und Hygienemitteln. Weitaus schlechter geht es derzeit den Menschen in den Elendsvierteln von Indien und China. Dort kämpfen Projektpartner nicht nur gegen die bittere Armut, sondern versuchen auch irgendwie die Versorgung der Patienten in den Leprakliniken und -dörfern aufrechtzuerhalten. Diese Patienten gelten im Fall einer SARS-CoV-2-Infektion als besonders gefährdet und brauchen Lebensmittel, Medika- mente, Spezialschuhe und Prothesen. Auch Lepra-Wund- versorgungen sind notwendig. „Die Lepra-Hilfe ist eines unserer wichtigsten Anliegen“, sagt Winter, „daher bemüht sich die Stiftung auch in diesem Bereich so gut zu helfen, wie es eben geht.“ „Ich halte das Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für eine der schönsten und wichtigsten Einrichtungen im zahnärztlichen Berufsstand“, hatte BZÄK-Ehrenpräsident Dr. Dr. Jürgen Weitkamp dem HDZ vor gut zehn Jahren ins Jubiläumsheft geschrieben. „Durch die Unterstützung der Zahnärzteschaft und ihrer Patienten in Form einer Zahngold-Sammelaktion oder einer Zustiftung kann das HDZ weiterhin helfen, dafür sind wir sehr dankbar“, fügt BZÄK-Präsident Engel hinzu. „Unsere Spender tragen außerdem dazu bei, dass die Öffent- lichkeit von der sozialen Seite unseres Berufsstands erfährt. Nur gemeinsam kann es gelingen, eine der bedeutendsten gesellschaftlichen Herausforderungen anzunehmen: die Not in der Welt zu lindern“. \ YVONNE SCHUBERT Freie Autorin Lernen unter Corona-Bedingungen im Integrationszentrum für Roma-Kinder in Satu Mare Corona-Maßnahmen im St. Matia Mulumba Hospital Fotos: HDZ_DonBosco Roma-Kinder mit Betreuern in Stella Maris
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