Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23-24
zm 110, Nr. 23-24, 1.12.2020, (2326) JAHRESRÜCKBLICK 2020 Das hat uns bewegt Was wird uns von diesem Corona-Jahr in Erinnerung bleiben? Die Bilder aus Italien und New York natürlich, aber auch die Debatte hier um Systemrelevanz und den Schutzschirm, die Zeit der Kurzarbeit, vermutlich der von Optimismus geprägte Sommer und vielleicht die von vielen Studien erbrachte Bestätigung, dass Zahnarztpraxen zu den sichersten Orten gehören. Ein kleiner Jahresrückblick. A nfang März schlich sich die Unsicherheit in viele Zahnarzt- praxen: Die ersten Patienten sagten aus Angst vor dem damals noch neuartigen Corona-Virus ihre Termine ab. Einige Praxen hatten Einbrüche bis zu 40 Prozent. Mundschutz war ausverkauft, wer Desinfektionsmittel- Vorräte hatte, war erleichtert. Niemand wusste, wann Nachschub eintrifft. Es war der Beginn einer Pandemie. ZAHNARZTPRAXEN SIND SICHERE ORTE Doch internationale Studien und zu- letzt der Council of European Dentists (CED) bestätigen den Zahnarztpraxen die höchstmöglichen Sicherheitsvor- kehrungen: „Die Sicherheit der Patien- ten ist eines der wichtigsten Ziele des Berufsstands.“ Zum Schutz des zahn- ärztlichen Personals und der Patienten setzt die Zahnärzteschaft wirksame persönliche Schutzausrüstungen ein – es gibt für Patienten keinen Grund, Zahnarzttermine aufzuschieben. DER MASKENMANGEL BESTIMMT DEN PANDEMIE-ALLTAG Der Maskenmangel bestimmte monate- lang den Alltag in Zahnarztpraxen mit. Im Laufe der Zeit wurde die weltweite Produktion erhöht, das Bundesgesund- heitsministerium (BMG) bestellte so viele Schutzmasken, dass es wohl teil- weise den Überblick verlor. Heute ist es für Praxen und Patienten Routine ge- worden: Händedesinfektion am Ein- gang ist selbstverständlich. Vermeint- lich kleine Dinge wie Handschuhe oder Masken werden heute geschätzt wie nie zuvor. DER VERGEBLICHE KAMPF UM DEN SCHUTZSCHIRM Im Rahmen der ersten Pandemie-Welle spannte die Politik über viele Branchen einen finanziellen Schutzschirm – die Zahnärzte erhielten keinen. Bundes- finanzminister Olaf Scholz (SPD) sah „keinen Bedarf“. Wie groß der Bedarf 84 | POLITIK
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