Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 1-2
zm 111, Nr. 01-02, 16.1.2021, (12) DIGITALISIERUNG IM GESUNDHEITSWESEN Holpriger Start für die ePA In Sachen Telematikinfrastruktur (TI) wird 2021 spannend: So viele Projekte wie noch nie sind in den Startlöchern – doch schon das erste und wichtigste enttäuscht. Die elektronische Patientenakte (ePA) startete am 1. Januar 2021, allerdings in abgespeckter Form. Lesen Sie, was in Sachen TI bereits läuft, was geplant ist und wie KZBV und BZÄK die Lage einschätzen. S eit dem 1. Januar 2021 ist die ePA in Betrieb. Aller- dings kommt sie statt bundesweit wie ursprünglich ge- plant vorerst nur in den beiden Pilotregionen Berlin und Westfalen-Lippe zum Einsatz. Nur dort können gesetz- lich Versicherte derzeit eine ePA anlegen. Diese Regelung gilt in den ersten sechs Monaten des Jahres, danach soll die Akte bundesweit verfügbar sein. „SELBSTVERSTÄNDLICH MACHE ICH DA MIT!“ „Es gibt zwei großflächige Pilotregionen, Westfalen-Lippe und Berlin, die mit der nötigen technischen Infrastruktur ausgestattet sind. Mit den dort gemachten Erfahrungen kann das eine oder andere nachgeschärft werden. Im Sommer wird die ePA dann flächendeckend in ganz Deutschland verfügbar werden“, sagt Prof. Jörg Debatin, Leiter „health innovation hub“ (hih) des Bundesgesund- heitsministeriums (BMG). Der Radiologe ist von der Bedeu- tung der ePA überzeugt: „Selbstverständlich werde ich mit- machen!“ Laut einer aktuellen Umfrage des Hamburger Markt- forschungsinstituts „Consumerfieldwork“ im Auftrag des Dienstleisters „Socialwave“ wissen 47,4 Prozent der Befrag- ten nicht, wie das neue Gesundheits-Tool funktioniert. Und vier von zehn Versicherten haben sogar noch nie von ihr gehört. Die meisten erhoffen sich Aufklärung durch Hausärzte und Versicherungen: 79,5 Prozent der Befragten erwarten Informationen durch ihren Hausarzt, 56 Prozent meinen, dass diese Infos von den Krankenversicherungen kommen sollte. 30,4 Prozent erhoffen sich Aufklärung von den Gesundheitsbehörden und -ämtern, gefolgt von Medien (25,4 Prozent) und Apotheken (16,4 Prozent). Lediglich jeder zehnte Befragte hat verstanden, wie dieePA funktioniert und erhofft sich dadurch einen Mehrwert. Foto: AdobeStock_MQ-Illustrations 14 | POLITIK
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