Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 1-2

zm 111, Nr. 01-02, 16.1.2021, (28) starten möchte, also kräftig in die Modernisierung und den Umbau der Räume investiert. Eine übernommene Praxis muss also – trotz langjähriger „Vorgeschichte“ – keineswegs „alt“ aussehen. Bleiben sollen allerdings die Patienten, für die bei der Praxisüber- nahme ein ideeller Wert an den oder die bisherigen Praxisinhaber gezahlt wird, und der in der Regel zwischen 65 und 75 Prozent des gesamten Kauf- preises ausmacht. Der Löwenanteil der Investitionen entfällt jedoch auf die Investitionen in neue medizinisch-technische Geräte, eine moderne Einrichtung sowie eine leistungsfähige und auf die indivi- duellen Bedürfnisse abgestimmte EDV (Abbildung 3). Die Fortschritte in der Zahnmedizin schlagen sich deutlich bei den im Zeitverlauf steigenden Investitionen in die medizinisch-tech- nische Ausrüstung von Zahnarzt- praxen nieder. Naturgemäß sind diese Investitionen bei reinen Neu- gründungen am höchsten. Bei einer Einzelpraxisneugründung belaufen sich diese Investitionen im Schnitt auf 300.000 Euro, bei der Neugründung einer BAG auf 217.000 Euro je Praxis- inhaber. Doch auch bei einer Praxis- übernahme wird kräftig in neue medi- zinisch-technische Geräte investiert – sei es als Ersatz für bereits abgeschrie- bene Geräte, sei es als Erweiterungs- investition für neue Arbeitsschwer- punkte oder als generelle Ausweitung des Umfangs der Praxistätigkeit. Bei einer Einzelpraxisübernahme belaufen sich diese Investitionen auf durch- schnittlich 98.000 Euro, bei der Über- nahme einer BAG auf 88.000 Euro je Praxisinhaber. GROßSTADT BELIEBTER ALS LÄNDLICHE IDYLLE Die Verteilung der Existenzgründun- gen auf die verschiedenen Ortsgrößen für das Jahr 2019 zeigt, dass der Anteil der Existenzgründungen im groß- städtischen Bereich 40 Prozent betrug, während im mittelstädtischen Bereich 28 Prozent der Existenzgründungen angesiedelt waren. Auf den eher länd- lichen Bereich entfiel ein Anteil von 32 Prozent. Die Verteilung der Exis- tenzgründungen nach Praxislage blieb über die vergangenen fünf Jahre ver- gleichsweise stabil (Abbildung 4). In den alten Bundesländern wurden 42 Prozent der Existenzgründungen im großstädtischen Bereich realisiert, in den neuen Bundesländern waren es 29 Prozent. Demgegenüber entfielen 39 Prozent der Existenzgründungen in den neuen Bundesländern auf die ländlichen Lagen, während der entsprechende Anteil in den alten Bundesländern 31 Prozent betrug. Der Vergleich mit der Bevölkerungs- struktur Deutschlands lässt erkennen, dass die Zahnarztdichte (Zahl der Abb. 2: Unterschiedliche Investitionen bei der Übernahme einer Einzelpraxis, der Übernahme einer BAG und dem Beitritt oder Einstieg in eine BAG Quelle: © IDZ/apoBank Anteil des Goodwill am Investitionsgeschehen Abb. 3: Der Löwenanteil der Investitionen entfällt jedoch auf die Investitionen in neue medizinisch-technische Geräte, eine moderne Einrichtung sowie eine leistungsfähige und auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte EDV. Quelle: © IDZ/apoBank Investitionen in med.-technische Geräte, Einrichtung und EDV MEHR AUF ZM-ONLINE Erstmals gründen mehr Frauen als Männer Die Analyse des IDZ und der apoBank untersuchte auch das- geschlechtsspezifische Investitionsverhalten. 30 | POLITIK

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