Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 3

zm 111, Nr. 3, 1.2.2021, (232) Mit Zombies besser durch die Pandemie Eine US-Studie mit 310 Befragten be- stätigt jetzt eine lang gehegte Vermu- tung: Freunde von Zombie-Apokalypse- Filmen kommen besser durch die Pan- demie. Der Konsum sei „eine mentale Übung für ein reales Geschehen“, schlussfolgern die Autoren. Die fiktive Erfahrung könne den Zuschauern als Modell für eine mögliche wirkliche Krise dienen. So weit, so klar: Menschen, die all- abendlich die Fratzen von Untoten, Nahaufnahmen von entstellten Leichen oder andere Abartigkeiten ins Unter- bewusstsein einmassieren, kann ein nächtliches Ausgangsverbot nicht mehr schocken. Im Gegenteil, man ist ja froh, dass man nicht raus zu den Zombies muss. Doch entscheidende Fragen bleiben offen: Ist es jetzt zu spät, um Resilienz aufzubauen? Falls nicht, müssen es hunderte Folgen von „Walking Dead“ sein, oder genügt schon ein feingliedri- ger Endzeit-Film wie „Perfect Sense“ – in dem die Menschen durch ein myste- riöses Virus den Geruchs- und den Geschmackssinn verlieren, bevor sie (Achtung: Spoiler!) nach und nach alle Sinneswahrnehmungen einbüßen? Und was immunisiert gegen Pandemie-Panik besser: Gruselfilme oder -spiele wie etwa Plague Inc.? Das Handyspiel erschien bereits 2012, erlebte aber erst sieben Jahre später einen Boom. Der Grund: Ziel des Spiels ist die Vernichtung der Menschheit mit- hilfe eines Pathogens – oder wahlweise, nach einer Erweiterung 2020, die Ret- tung der Menschheit durch die Eliminie- rung einer Pandemie. In China soll Plague Inc. während des Ausbruchs von SARS-CoV-2 zum meistverkauften Spiel im App-Store aufgestiegen sein. Womöglich ist das das wahre Geheim- nis der so erfolgreichen chinesischen Pandemie-Bekämpfung. Foto: AdobeStock_grandfailure Vorschau THEMEN IM NÄCHSTEN HEFT – ZM 4 ERSCHEINT AM 16. FEBRUAR 2021 ZAHNMEDIZIN S2k-Leitlinie: Implantologische Indikationen für die Anwendung von Knochenersatzmaterialien GESELLSCHAFT Die klinisch-ethische Falldiskussion: „Sie will sich nicht impfen lassen. Darf ich sie entlassen?“ Foto: Markus Tröltzsch Foto: AdobeStock_ alex.pin 114 | ZU GUTER LETZT

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