Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 3
zm 111, Nr. 3, 1.2.2021, (145) VIRTUELLE MITARBEITER-SCHULUNG „AM ENDE WOLLTEN WIR ERGEBNISSE IM HOMEOFFICE SEHEN!“ Auch die neu eingestellten Mitarbeiterinnen hingen für zwei Monate in der Warteschleife. Zum Glück haben die künftigen Praxischefs eine Idee: Die Einarbeitung muss doch heutzutage auch online möglich sein, oder? Wie kamen Sie auf die Idee Ihre Mitarbeiterinnen mittels Online-Schulung vorzubereiten? Laura Buenger: Ursprünglich sollte die Praxis im August eröffnet werden. Also stellten wir zu diesem Zeitpunkt auch die Mitarbei- terinnen ein. Durch die baulichen Verzögerungen und die Corona- Maßnahmen wurde daraus nichts. Wir setzten alles daran, dann endlich im Oktober zu eröffnen. Die Mitarbeiterinnen hatten also zwei Monate bezahlte Zeit daheim ohne Praxiseinsatz. Wir wollten fair bleiben und haben das auch so eingehalten. Die Zeit haben wir dann zum Kennenlernen und Einarbeiten, so gut es ging, genutzt. Thomas Meißner: Wir haben schnell das Potenzial dieser Zeit gesehen, unsere Mitarbeiterinnen auf die Praxis, die Abläufe und auf unsere Software vorzubereiten. So haben wir Weiter- bildungen gebucht, die damals weitestgehend schon online stattfanden. Weiter haben wir mit den Damen am Konzept gefeilt und sie auch zu befreundeten Kollegen geschickt, um dort den Umgang mit dem Intraoralscanner zu üben. Kernpunkt war aber die selbstständige Arbeit mit der Demoversion unserer Software. Wie lief die Schulung ab? Buenger: Die Online-Schulung ist in Module aufgeteilt: Los ging es mit den absoluten Grundlagen. Da nur eine Mitarbeiterin geringe Vorkenntnisse hatte, war im Prinzip für alle alles neu. Der Lernerfolg wird im Verlauf geprüft und kann direkt mithilfe der Demoversion ausprobiert werden. Mit der Zeit haben sich unsere Mitarbeiterinnen so einmal komplett durchs Programm gearbeitet. Am ersten Tag in der Praxis fühlte es sich dann so an, als hätten alle schon immer mit der Praxissoftware gearbeitet. Unsere Erwartungen wurden übertroffen. Meißner: Für uns ist es sehr wichtig, dass alle in der Praxis perfekt mit dem System umgehen können. Nur so kann unser Konzept einer weitestgehend digitalisierten Praxis umgesetzt und der Alltag für alle so effizient wie möglich gestaltet werden. Die Zeit, die wir in der Verwaltung und Dokumentation sparen, kommt direkt den Patienten zugute – das fängt schon beim Ein- checken in der Praxis an. Welche Vor- und Nachteile hatte das Prozedere aus Ihrer Sicht? Thomas Meißner: Der Hauptvorteil war, dass alle mit dem Programm von vorneherein vertraut waren und die Kenntnisse nicht durch Learning by Doing entstehen mussten. Das funktio- niert zwar bis zu einem gewissen Grad auch, aber bis dahin ist es mitunter ein schwieriger Weg mit vielen Fehlern, die am Ende auch Zeit kosten. So gesehen relativiert sich nämlich der zeitliche Umfang der Online-Schulung auf lange Sicht – wir waren im ersten Moment schon erschrocken, wie viele Stunden Lerninhalte zur Verfügung stehen, und ob das zu schaffen ist auf diesem Weg. Buenger: Für neue Mitarbeiterinnen würden wir auch in Zukunft die Online-Schulung buchen. Herausforderung im laufenden Betrieb ist tatsächlich der zeitliche Umfang, der auch wirklich eingeplant werden muss. Wir halten das aber insgesamt für eine essenzielle und richtige Investition. Das Gespräch führte Laura Langer. Ideen werden Wirklichkeit und fügen sich ins Gesamtkonzept einer Wohlfühlpraxis ein. Modernste Ausstattung und viele Detaillösungen für eine hohe Benutzerergonomie
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