Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 3

zm 111, Nr. 3, 1.2.2021, (185) Kontrolle der praktischen Arbeit auch das Ziel, die vielfältigen Möglichkei- ten der intraoralen digitalen Abfor- mung (über das simple Korrelat zur konventionellen Abformung hinaus- gehend) zu veranschaulichen. Das klinikinterne IT-Netzwerk ermög- lichte im Phantomkurs II schließlich einen Austausch der digitalen Präpa- rationsabformungen zwischen den Intraoralscannern und den PC-Arbeits- plätzen der Simulationseinheiten (Abbildung 5). 20 Studierende konn- ten somit unabhängig von der Prä- senz eines Intraoralscanners an den PC-Arbeitsplätzen im Phantomsaal gleichzeitig ihre Brücken virtuell konstruieren. Die Betreuung erfolgte durch minimal zwei ZahnärztInnen. Mittlerweile besteht die Möglichkeit, über das Programm MS Teams von einem Regie-Rechner auf jeden ein- zelnen Rechner im Phantomsaal zuzugreifen und per audiovisueller Kommunikation kontaktlose Unter- stützung zu leisten (Abbildung 6). DIY-TUTORIAL FÜR RWTH- LEHRPREIS VORGESCHLAGEN Im vorklinischen Bereich wurde das Curriculum in dieser Art zum ersten Mal durchgeführt – das wäre ohne die Motivation und die Disziplin der Studierenden gerade unter den besonderen Bedingungen nicht mög- lich gewesen. Dass die Studierenden dieses Projekt (interner Name: DIY- CAD/CAM-Tutorial) für den RWTH- Lehrpreis vorgeschlagen haben, moti- viert die Lehrenden zusätzlich, den Weg der Digitalisierung weiter auszu- bauen. Dies betrifft auch den klinischen Ab- schnitt: Durch die Umstrukturierung in integrierte Kurse, die in engster Kooperation von Zahnerhaltung und Zahnärztlicher Prothetik stattfinden, ist geplant, die in der Vorklinik ver- mittelten Inhalte in der klinischen Ausbildung zu verfestigen. Die bisher im 9. Fachsemester etablierte Woche „Digitale Praxis“ wird intensiviert, indem zu Beginn des 7. Semesters die gegenseitige intraorale digitale Abformung gelehrt wird. Nach dieser Übung wird sie am Pa- tienten zunächst als Dokumentations-, Planungs- und Analysetool genutzt. Das gegenseitige Scannen wurde im Wintersemester 20/21 bereits mit 90 Studierenden unter COVID-19-Hygiene- richtlinien „erprobt“. Im 9. Semester wird ab 2021 das Portfolio der digi- talen Abformung erweitert. Die Stu- dierenden nutzen diese nach einer weiteren Intensiv-Seminarwoche zur Anfertigung von Zahnersatz. Ent- sprechend wird die digitale Abfor- mung bis hin zur Eingliederung eines computergestützt hergestellten Zahn- ersatzes (Abbildung 7) im Leistungs- katalog der klinischen Semester ge- würdigt. \ Abb. 7: Beispiele von CAD/CAM-Restaurationen von der Teilkrone (l.) über die Einzelkrone (Mitte) bis hin zur ästhetischen Brückenversorgung (r.) DR. MED. DENT. ANNE BARBARA RITTICH, MME Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien, Zentrum für Implantologie, Uniklinik Aachen Foto: Uniklinik Aachen CHRISTINA KÜHNE Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien, Zentrum für Implantologie, Uniklinik Aachen Foto: Uniklinik Aachen ZAHNMEDIZIN | 67

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