Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 5

unabdingbar, dass die Patientenbera- tung in größtmöglicher Unabhängig- keit von Partikularinteressen arbeiten darf. Dazu zählen zum Beispiel kom- merzielle Interessen. Angezeigt ist auch eine gehörige Portion Skepsis gegenüber Modellvarianten mit mehrgliedrigen Trägerschaften. Gerade in der Pandemie ist der Bedarf an fachlich unabhängiger und fundierter Patientenberatung groß – welche Rolle spielt die UPD hierbei? Ich denke, unsere Beratungsleistun- gen in der Pandemie erfahren zurecht sehr viel Anerkennung. Das Thema Corona begleitet uns seit mehr als einem Jahr. 2020 haben wir insge- samt 52.501 Beratungen zu Corona registriert. Allein im März 2020 waren es rund 20.000. Viele Ratsuchende schätzen an unserer Beratung ganz offensichtlich nicht nur, dass wir ver- gleichsweise besser erreichbar sind, sondern dabei eben auch eine Fach- lichkeit der Beratungen vorhalten. Um in der Pandemie handlungsfähig zu sein, haben wir schnell reagiert, die Beratungsstrukturen angepasst und so sicherstellen können, dass den Menschen unsere Beratungs- angebote fortlaufend und mit guter Erreichbarkeit zur Verfügung standen und stehen. Was wünschen Sie sich von der Politik? Einen Wunsch hat die Politik schon erfüllt: Aus den Gesprächen mit Poli- tikerinnen und Politikern verschiede- ner Parteien habe ich den Eindruck mitgenommen, dass sehr ernsthaft über die bestmögliche Zukunft für die Patientenberatung diskutiert wird. Es freut uns, dass unsere Anregungen auf Interesse stoßen, auch bei den- jenigen, die in dieser Förderphase wiederholt Kritik an unserem bis- herigen Trägermodell geübt haben. Die konstruktiven Diskussionen stim- men mich optimistisch, dass ein Nonprofit-Modell für eine verstetigte Patientenberatung in einer auf Dauer angelegten Trägerschaft eine Zukunft haben wird. Die Fragen stellte Gabriele Prchala. UPD-NEUAUSRICHTUNG Eine Neuaufstellung der UPD gGmbH wird schon länger diskutiert. So hatte der Bundesrechnungshof im vergangenen Sommer dem Betreiber der UPD unwirtschaftliche Mittelverwendung vorgeworfen. Er hatte angeregt, dass künftig entweder eine Stiftung oder eine staatliche Einrichtung die Trägerschaft übernehmen solle. Auch die Politik will eine Reform: SPD, Grüne und Linke favorisieren ein Stiftungsmodell, die CDU hatte sich dem zuletzt angenähert. Am 10. Februar beriet der Gesundheitsausschuss des Bundestages über eine UPD-Reform. Diskutiert wurde über ein von der Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Claudia Schmidtke (CDU), beauftragtes Rechtsgutachten. Darin wurden vier Optionen untersucht: ein modifiziertes Ausschreibungsmodell, ein Stiftungsmodell, ein Ausbaumodell und ein Zuwendungsmodell. Auch Hybridmodelle sind denkbar. Welches Modell favorisiert wird, ist derzeit noch unklar. Für die Unabhängigkeit der UPD haben sich unterdessen auch Patienten- organisationen gemeinsam mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ausgesprochen. Seit Januar 2016 betreibt die Callcenter-Firma Sanvartis die UPD. 2018 wurde die Sanvartis GmbH an die Careforce Sanvartis Holding GmbH verkauft. Der GKV-Spitzenverband hatte sich 2015 im Einvernehmen mit dem Patienten- beauftragten für diese Neuvergabe entschieden. Gleichzeitig wurde die Förder- phase von fünf auf sieben Jahre verlängert, die Fördermittel wurden von 5,2 auf 9 Millionen Euro jährlich erhöht. Finanziert wird die UPD durch den GKV- Spitzenverband. Die aktuelle Förderperiode läuft bis zum 31. Dezember 2022. zm 111, Nr. 5, 1.3.2021, (381) D I E Z A | | Z A A G | Z A e G ONLINE-SEMINARE FÜR IHREN PRAXISALLTAG Man lernt nie aus! Sie interes- sieren sich für betriebswirt- schaftliche, fachbezogene und persönliche Weiterbildung? Dann lassen Sie sich online von unseren erstklassigen Referen- ten fortbilden. DIE ZA zeigt Ih- nen in praxisnahen Seminaren, was Sie davon haben: Umfang- reiches Fachwissen aus mehr als 30 Jahren Erfahrung – für Ihre persönliche Weiterbildung. Das haben Sie (nun) davon! JETZT BUCHEN! www.die-za.de Keine Sorge: Unser Online-Angebot lässt sich ganz einfach von Zuhause aus nutzen – die technischen Anforderungen sind sehr gering. POLITIK | 47

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