Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 5

zm 111, Nr. 5, 1.3.2021, (402) DIE ZM-KOLUMNE RUND UM DIE RELEVANTEN PRAXISFRAGEN Sprechen Sie die Sprache(n) der Wertschätzung! (Teil 2) S eien Sie froh über jeden Mitarbeiter Ihrer Praxis! Wenn Sie eine Unterauslastung sehen, dann haben Sie hervorragende Möglichkeiten, Ihre Praxis besser auf die Zukunft auszurichten. Sie werden sehen, jede Or- ganisation lebt und muss weiterentwickelt werden. Dazu gehe ich hier weiter auf die sechs Sprachen der Wert- schätzung ein. Angekommen sind wir bei Sprache 2: 2. SICH ZEIT NEHMEN (QUALITY TIME) Schenken Sie ungeteilte Aufmerksamkeit – das genießt ins- besondere im hektischen Arbeitsalltag einen hohen Wert. Möglichkeiten der Umsetzung Gemeinsame Erlebnisse wie ein Abendessen oder eine gemeinsame Fortbildung, Gespräche in kleinen Gruppen – dies ist besonders geeignet für Mitarbeiter, denen es schwer- fällt, in einem Vier-Augen-Gespräch etwas zu sagen. Auch ein Flipchart ist von Vorteil – dem Sprechenden wird auf- gezeigt, dass die Ausführungen wichtige und wertvolle Informationen sind. Stellen Sie eine räumliche Nähe her – zum Beispiel beim Aufräumen des Archivs oder des Lagers. Herausforderungen Hören Sie aktiv zu und halten Sie die eigenen Ideen zu- rück, bis der Sprechende sich auch wirklich verstanden fühlt – fassen Sie gerne zusammen und geben Sie wieder, was bisher verstanden wurde. Kategorisieren Sie das Ge- spräch nicht in „Problem“ und „Lösung“ – das zerstört den Austausch und den Dialog. Präsentieren Sie keine vorschnellen Lösungen und vermeiden Sie Sätze mit „Ja. Aber!“ – das bedeutet in den meisten Fällen ein „Nein“ und macht das zuvor gesprochene Wort wertlos. 3. HILFSBEREITSCHAFT (ACTS OF SERVICE) „Sag nicht nur, dass ich Dir wichtig bin, zeig es mir.“ Bieten Sie tatkräftige Hilfe an – damit signalisieren Sie, dass Sie sich kümmern und wirklich unterstützen wollen. Beispiele für die Umsetzung Bieten Sie Hilfe an oder Aufgaben zu übernehmen, wenn jemand gestresst ist. Bei Überlastung besprechen Sie, wie Aufgaben neu organisiert werden können, indem Prioritä- ten geändert werden oder ein Teil der Arbeit an andere Mitarbeiter übergeben wird. Bitten Sie einen Dritten um Hilfe. Machen Sie publik, was ein stiller und zurückhaltender Kollege im Hintergrund geleistet hat. Bei „präsentationsängstlichen“ Mitarbeitern können Sie die Vorstellung übernehmen oder das gemein- sam tun. Bei „chaotischen“ Mitarbeitern sorgen Sie für Planung und Struktur. Sehr geehrter Herr Henrici, nun habe ich im Pandemiejahr festgestellt, dass ich auch mit weniger Beschäftigten auskomme. Im Prinzip spare ich Geld und ich hebe Gewinn. Das kann ja durchaus etwas Gutes für meine Praxis sein, wenn nun nicht alle Mitarbeiter wieder dabei sind, aber entlassen will ich auch niemanden. Foto: AdobeStock_Bell_bear 68 | PRAXIS

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