Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 5

zm 111, Nr. 5, 1.3.2021, (403) Voraussetzungen Die eigenen Aufgaben und Verantwortungsbereiche müs- sen abgedeckt sein – ansonsten führt dies zu einer Problemverlagerung. Wichtig ist, dass Sie erst fragen, ob Hilfe erwünscht ist, be- vor Sie helfen. Sonst kann das auch als Kritik verstanden werden, da Ihr Gegenüber vielleicht mit seiner Leistung zufrieden ist. Unterstützung oder Hilfe beruht auf Freiwilligkeit. Es darf niemand gezwungen werden, anderen zu helfen. Zudem wirkt sich diese Information für den, der Hilfe empfängt, negativ aus und verursacht unnötigen Stress. Wählen Sie jemanden, der sich freiwillig meldet oder mit der Arbeit und/oder der Kollegin keine Probleme hat. Herausforderungen Bemühen Sie sich um eine Aufnahme der Arbeitsweise des anderen – ansonsten ist die Hilfe wenig wert und führt dem Hilfeempfangenden eventuell noch Insuffizienz vor Augen. Unterstützen Sie mit Freude und dauerhaft und ohne Unterbrechung. Achtung: Das Image des Retters und Helfers wird man nicht mehr los und man vernachlässigt gerne vor lauter Hilfestellung seine eigenen Bedürfnisse, darum setzen Sie sich rechtzeitig eigene Grenzen. 4. „GESCHENKE“ (TANGIBLE GIFTS) Passende Gesten, Aufmerksamkeiten, die von Herzen kommen und persönlich sind – es kommt nicht auf die „Größe“ des Geschenks an. In dieser Sprache geht es nicht in erster Linie um Geldgeschenke – sie zählen hier aber definitiv mit. Ihr Gegenüber muss Ihnen wichtig sein, damit Sie auch schenken wollen. Bitte keinesfalls Standardgeschenke oder -gesten – Blumen und/oder Wein eignen sich nicht immer. Fragen auf dem Weg zum passenden Geschenk Welche Hobbys hat mein Mitarbeiter? Was ist das Lieb- lingsrestaurant? Welche kulturellen Ereignisse werden bevorzugt? Wo shoppt mein Gegenüber am liebsten? Hat mein Gegenüber häufiger schon Wünsche geäußert? Womit würde sich mein Gegenüber selbst beschenken/ belohnen/trösten? Beispiele für die Umsetzung \ Was kann die Praxis günstiger oder kostenlos bekommen? \ Zu welchen Events hat die Praxis leichteren Zugang? \ Platzieren Sie kleine Gesten zu Geburtstagen, Ostern, Nikolaus, Weihnachten auf dem Schreibtisch oder im Spind. \ Verschicken Sie handgeschriebene Geburtstagskarten mit persönlichen Worten. \ Besorgen Sie Eis an heißen und Pizza an langen Tagen. \ Beschaffen Sie für jedes Teammitglied ein Notiz- tagebuch mit persönlicher Widmung und unterschied- lichen Einbänden. \ Achten Sie auf kleine Alltagsgesten wie Lächeln, Tür aufhalten, Herabgefallenes aufheben. \ Geldgeschenke oder Zuzahlungen zum Fitness-Studio für alle Mitarbeiter und Praxis-Events sind ebenfalls schöne Optionen. In der nächsten Praxisflüsterer-Kolumne wird die Trilogie abgeschlossen. Bitte schreiben Sie mir eine E-Mail, wenn Sie weitere Fragen haben. Zur Orientierung, wo Sie gerade stehen, kann ich immer eine Mitarbeiterbefragung emp- fehlen. Dies ist sowieso ein unerlässliches Tool im Bereich der Mitarbeiterführung und -bindung. In diesem Sinne ... Ihr Christian Henrici zusammen mit Consultant Melanie Nitschke, Mitglied im Praxisflüsterer-Team Henrici@opti-hc.de, www.opti-hc.de CHRISTIAN HENRICI – DER PRAXISFLÜSTERER Mit der Erfahrung aus mehr als 3.200 umfassenden zahnärztlichen deutschlandweiten Mandaten in knapp fünfzehn Jahren beantwortet der Praxisexperte und Haupt- gesellschafter der „OPTI health consulting GmbH“ Fragen von Mandanten und Lesern zum Unternehmen Zahnarztpraxis. Der Einblick in seinen „Praxis“-Alltag soll Lösungs- ansätze aufzeigen, um Problemen in der Praxis so früh wie möglich begegnen zu können. Oder besser – um diese gar nicht erst entstehen zu lassen. DIE „SECHS SPRACHEN“ DER WERTSCHÄTZUNG 1. „Lob und Anerkennung“ (Words of Affirmation) (zm 4/2021, S. 58) 2. „sich Zeit nehmen“ (Quality Time) (in diesem Heft) 3. „Hilfsbereitschaft“ (Acts of Service) (in diesem Heft) 4. „Geschenke“ (Tangible Gifts) (in diesem Heft) 5. „Körperkontakt“ (Physical Touch) (zm 6/2021) 6. „Vertrauen und Zutrauen“ (Empowerment) (zm 6/2021) PRAXIS | 69

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