Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 5

zm 111, Nr. 5, 1.3.2021, (405) In vielen Teilen Afrikas sei so gut wie keine zahnärztliche Versorgung vor- handen, berichtet Dr. Bernd Diener, der als Senior-Experte bei action medeor tätig ist und den Vertrieb der Dentaleinheit für die Abteilung Medi- zintechnik betreut. „Viele Menschen leiden über Wochen und Monate unter Zahnschmerzen.“ 28 KILOGRAMM WIEGT DIE MOBILE EINHEIT Die mobile Dentaleinheit ermöglicht eine kostengünstige Behandlung an verschiedenen Orten. Mit einem Gewicht von 28 Kilogramm kann die Dentaleinheit in einem mobilen Rollkoffer transportiert werden. Sie braucht Strom, ist aber sonst weitest- gehend autark einsetzbar. Ein inte- grierter Öl-freier Kompressor stellt die notwendige Druckluft zur Verfügung, um die Instrumente zu betreiben. Eine Flasche für Absaugrückstände und eine Flasche zur Wasserversorgung sind im Gerät eingebaut. Auch im westafrikanischen Ghana kommt die Einheit zum Einsatz. Dr. Marita Feuersträter, Zahnärztin aus Nordwalde, ist hier seit Jahren immer wieder ehrenamtlich im Einsatz: „Wir haben mit einem von den Rotariern gespendeten Stuhl und der Dental- einheit von action medeor einen Zahnarztraum im West Ghonja Hos- pital Damongo eingerichtet. Das liegt im Einzugsbereich von 40.000 Menschen und konnte zuvor keine zahnärztliche Versorgung anbieten.“ Feuersträter arbeitete bei einem ihrer Einsätze mit einer Assistentin zusam- men, die eine ghanaische Ausbildung zur Dentistin besaß. Heute leitet diese Frau die kleine Zahnarztpraxis im Krankenhaus und ist oft mit der mobilen Einheit auf Außeneinsätzen unterwegs. „Vor allem durch die Ab- saugung ist die Einheit eine große Hilfe“, berichtet Feuersträter. Dort, wo Gesundheitsstationen oder Krankenhäuser sich trotz des großen Bedarfs den Kauf der Technik nicht leisten können, spendet action medeor die Geräte. Die Coronavirus- Pandemie hat im vergangenen Jahr dazu geführt, dass Transportkosten für Hilfslieferungen gestiegen sind und das Hilfswerk vermehrt auf Spenden angewiesen ist. . \ ACTION MEDEOR ... setzt sich als größtes Medikamentenhilfswerk Europas seit fast 60 Jahren für eine nachhaltige und bessere Gesundheitsversorgung insbesondere in ärmeren Regionen ein. Hauptsitz des gemeinnützigen Vereins ist das niederrheinische Tönisvorst. Von hier aus werden jedes Jahr Gesundheitsstationen in circa 100 Ländern in Afrika, Lateinamerika und Asien mit medizinischer Hilfe versorgt. Im Not- und Katastrophenfall ist action medeor in der Lage, Arzneimittel, medizinisches Material und Instrumente in wenigen Stunden ins Katastrophen- gebiet zu schicken. Der Verein führt auch mit lokalen Partnern Gesundheitsprojekte zu Prävention, Diagnostik und Therapie durch. Im Rahmen seiner pharma- zeutischen Fachberatung bildet action medeor Gesundheitspersonal aus, richtet Forschungs- labore ein und unterstützt den Aufbau lokaler Produktionsstätten für Medikamente. Falls Sie action medeor unterstützen möchten: Spendenkonto: DE78 3205 0000 0000 0099 93 bei der Sparkasse Krefeld. BENIN Das westafrikanische Land mit seinen knapp 11,5 Millionen Einwohnern zählt zu den kleineren Staaten des Kontinents. Die südliche Region des Landes ist wesentlich dichter besiedelt. Hier werden vorrangig Mais, Maniok und Süßkartoffeln angebaut. Gen Norden nimmt die Bevölkerungsdichte ab. Es gibt ein staatliches Gesundheits- system, internationale Hilfsorganisatio- nen unterstützen aber die Versorgung. Vor allem Malaria ist ein Problem. Auf 100.000 Einwohner kommen im Durchschnitt vier Ärzte. LL Foto: Johannes Vogt Foto: action medeor Seit 2017 arbeitet der Krefelder Dr. Bernd Diener ehrenamtlich als Senior-Experte für das Hilfswerk action medeor. Besonders begeistert ihn die Medizintechnik. DR. MARKUS BREMERS Pressesprecher Deutsches Medikamenten-Hilfswerk action medeor e. V. Markus.Bremers@medeor.de GESELLSCHAFT | 71

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