Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 6
zm 111, Nr. 6, 16.3.2021, (464) UMFRAGE DES WELTZAHNÄRZTEVERBANDS FDI fordert Impfungen auch durch Zahnärzte Laut einer weltweiten Umfrage (World Federation Member Survey) des Weltzahnärzteverbands FDI dürfen Zahnärzte in den meisten Ländern nicht gegen SARS-CoV-2 impfen. Mehr als die Hälfte der Länder hat die Zahnärzte aber in prioritäre Impfgruppen aufgenommen. D ie FDI fordert, Zahnärzten die Verabreichung von COVID-19- Impfstoffen zu gestatten, nach- dem die Antworten von 57 nationa- len Zahnärzteverbänden im Rahmen der Umfrage ergeben hatten, dass fast zwei Drittel der Länder Zahnärzten die Verimpfung verbieten. In Europa gehören laut Umfrage zu den Ländern, in denen Zahnärzte nicht impfen dürfen, die Schweiz, Portugal, Österreich, Dänemark, die Slowakei und Russland. In Frankreich hat die Zahnärztekammer die Regie- rung aufgefordert, dem Berufsstand die Erlaubnis zu erteilen, was aber bisher noch nicht erfolgte. Diskus- sionen laufen auch in Spanien, Schweden, Irland, Australien, Kenia, Hongkong und Deutschland. In Kambodscha, Kolumbien, Ägypten, Indien, Indonesien, Libanon, Nigeria, Serbien, Slowenien und dem Verei- nigten Königreich dürfen Zahnärzte COVID-19-Impfstoffe verabreichen. In den USA erlauben das derzeit etwa 20 Bundesstaaten. GUT DIE HÄLFTE HAT ZAHNÄRZTE PRIORISIERT „Die Mundgesundheit ist ein grund- legender Bestandteil der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens. Die orale Gesundheitsversorgung ist eine wesentliche öffentliche Dienst- leistung“, betonte FDI-Präsident Dr. Gerhard Konrad Seeberger. „Es sollten Anstrengungen unternommen wer- den, um Zahnärzte in die Lage zu versetzen, COVID-19-Impfstoffe zu verabreichen, wenn dies im Rahmen der nationalen Gesetzgebung und Vor- schriften möglich ist und die orale Gesundheitsversorgung nur minimal beeinträchtigt wird.“ Die Umfrage untersuchte auch die Priorisierung von Zahnärzten: 53 Pro- zent der antwortenden Länder gaben an, dass Zahnärzte in prioritäre Impfgruppen aufgenommen werden, 12 Prozent sagten, dass dies nicht der Fall sei, und 18 Prozent antwor- teten, dass das Impfprogramm und die Festlegung prioritärer Gruppen noch in Planung seien. Zu den Ländern, die Zahnärzte nicht in prio- ritäre Gruppe einbeziehen, gehören Kambodscha, Kolumbien, Kasachstan, Rumänien, Saudi-Arabien, Südkorea und Thailand. ck Foto: Adobe Stock_aod Die FDI hat von November 2020 bis Januar 2021 die Mitgliedsorganisationen von 113 Ländern zu Impferlaubnis und Impfpriorisierung befragt, 53 haben geantwortet. 18 | GESELLSCHAFT
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