Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 6
zm 111, Nr. 6, 16.3.2021, (503) Duane berät zahlreiche internationale Gremien, vor allem im angelsächsischen Raum. Dazu gehören der Weltzahnärzte- verband FDI, der britische National Health Service (NHS), die British Dental Association (BDA) und die irische Ge- sundheitsbehörde, die sich alle seit eini- gen Jahren intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin be- schäftigen. Auch in Brüssel ist das The- ma verankert – etwa im Council of Euro- pean Dentists (CED) oder in der Europe- an Dental Students Association (EDSA), die Duanes Thesen intensiv diskutieren. VIELE PLAYER SIND IN DER VERANTWORTUNG Der Weltzahnärzteverband FDI hat auf seiner Generalversammlung 2017 ein Strategiepapier zum Thema Nachhaltig- keit in der Zahnmedizin verabschiedet, das einen weltweiten Diskurs anstoßen soll. Eine gute Mundgesundheit komme nicht nur den Patienten und Zahn- arztpraxen zugute, sondern auch der Umwelt, ist man in der FDI überzeugt. Der Verband sieht bei dem Thema viele Player in der Verantwortung – von natio- nalen Regierungen, Wissenschaftlern, Verbänden, Pädagogen, Dentalherstel- lern und -händlern bis hin zur Abfall- wirtschaft. Ein Baustein im Rahmen dieser Strategie ist das FDI-Projekt „Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin (Sustainability in Den- tistry)“: Eine optimale präventiv aus- gerichtete Mundgesundheitsversorgung trägt danach dazu bei, den zahnärzt- lichen CO 2 -Fußabdruck zu verringern. Die Initiatoren verfolgen drei Hauptziele: 1. Den Berufsstand sensibilisieren, nachhaltige Maßnahmen in der Zahnmedizin umzusetzen 2. Zahnärzten und ihren Teams einen Leitfaden „Umweltverträgliche Maßnahmen“ an die Hand geben 3. Eine Literaturrecherche durchführen und neue Forschungsansätze finden DIE BRITEN MACHEN VOR, WIE ES GEHT Wie es gehen kann, haben die Briten vor- gemacht: Die British Dental Association (BDA) verpflichtet sich, ihren Beitrag zur Absenkung des CO 2 -Fußabdrucks des Landes zu leisten. Die Emissionen von zahnärztlicher Behandlungstätigkeit im Rahmen des National Health Service (NHS) machen drei Prozent des gesam- ten CO 2 -Fußabdrucks im NHS aus, hat der britische Zahnärzteverband ausge- rechnet. Die Emissionen fallen besonders in den Bereichen Aufbereitung, Abfall- entsorgung und Verwendung von Ein- wegkunststoffen an. Klimaschutz nimmt in der britischen Ge- sundheitspolitik ohnehin einen hohen Stellenwert ein. So kündigte der NHS im vergangenen Herbst an, das weltweit ers- te Gesundheitssystem mit einer Energie- bilanz von null zu werden. Dieser „Net Zero NHS“-Vision fühlt sich auch die BDA verpflichtet und hat Zahnärzte und ihre Teams in diesem Zuge aufgefordert, bis zum 22. März Fallstudien einzu- reichen, die neue Möglichkeiten zur Ökologisierung des Gesundheitssystems aufzeigen sollen. Auf der Webseite des British Dental Journal stellt die BDA außerdem als Service für ihre Mitglieder eine umfangreiche Sammlung an Veröf- fentlichungen rund um die Nachhaltig- keit in Zahnarztpraxen zur Verfügung. Die BDA stützt mit diesen Maßnahmen die globalen Ziele der FDI für mehr Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin. Auf nationaler Ebene führt sie eine Kam- pagne zusammen mit dem Centre for Sustainable Healtcare, einer Charity- Organisation, die den NHS bei seinen Foto: : AdobeStock_ Negro Elkha MEHR AUF ZM-ONLINE Green Dentistry in der Praxis Ein Beispiel aus der Praxis finden Sie über den QR oder auf zm-online.de PRAXIS | 57
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