Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 6

zm 111, Nr. 6, 16.3.2021, (516) MERCY SHIPS UND DÜRR DENTAL HELFEN GEMEINSAM IN GUINEA Strategie für die Zukunft: Tumor-Früherkennung Markus Wittmer In Guinea in Westafrika ist die medizinische Ausstattung immer noch beschränkt, viele Menschen suchen Hilfe bei traditionellen Heilern, die kaum in der Lage sind, eine richtige Diagnose zu stellen. Dabei kann die Leben retten – vor allem, wenn sie frühzeitig gestellt wird, wie der Fall des jungen Ly Cheick zeigt. I n Conakry, Hauptstadt des west- afrikanischen Guinea, suchte im November ein 24-jähriger Student die Zahnklinik an der Gamal-Uni- versität auf. Er hatte einen kleinen Knoten im Kiefer bemerkt. An der Klinik war kurz zuvor ein neues digi- tales Panorama-Röntgengerät von Dürr Dental installiert worden, das bei der Untersuchung der Zahn- und Kiefersituation half. Unerfreulich war dann die Diagnose für den jungen Mann: Es handelte sich um einen Tumor. Dr. David Ugai, Leiter der Kli- nik, arbeitete bereits vor deren Eröff- nung im Jahr 2018 eng mit der inter- nationalen Hilfsorganisation Mercy Ships zusammen. Den Fall von Ly Cheick wies er umgehend an seinen Kollegen, den MKG-Chirurgen Prof. Raphiou Diallo, weiter. Auch Diallos Geschichte ist eng mit Mercy Ships verbunden. Erstmals kreuzten sich die Wege 1998. Die Africa Mercy, das Hospitalschiff von Mercy Ships, absolvierte ihren ersten Feldeinsatz in Conakry. Diallo hospi- tierte an Bord und spezialisierte sich auf die Korrektur von Lippen- und Gaumenspalten. Seitdem wendet er die Kenntnisse in seiner Heimat an und unterrichtet andere Chirurgen in Guinea auf diesem Gebiet. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Wunsch, auch Zahnärzten in Guinea eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Im Jahr 2018 kam Diallo mit seinem Traum auf Mercy Ships zu und schlug vor, mit einem Lehrinstitut gemein- sam die Ausbildung von Zahnärzten in Guinea zu stärken. Die Renovie- rung der Gebäude in der Gamal Abdel Nasser Universität erfolgte in Rekordzeit. Die neuen Räume beher- bergen nun mehrere Hörsäle, einen zahnmedizinischen Simulationsraum, ein Dentallabor für Ausbildungszwecke und einen großen Behandlungsraum. EIN LAND MIT EXZELLENTEN ZAHNÄRZTEN – BALD In diesen Räumen vermittelt nun Ugai, Direktor von Mercy Ships Guinea, einheimischen Studenten zahnmedizinische Fähigkeiten. Eines ist ihm dabei besonders wichtig: Seine Studenten sollen in der Lage sein, schwere Krankheiten im Mund- und Kieferbereich frühzeitig zu erken- MERCY SHIPS INTERNATIONAL Mercy Ships verbessert mit Hospital- schiffen die medizinische Versorgung in den am wenigsten entwickelten Ländern dieser Welt. Zum Hilfs- programm zählen kostenlose Operationen auf höchstem Niveau, Weiterbildungs- und Schulungs- programme sowie Agrar- und Infrastrukturprojekte. 2,8 Millionen Menschen haben direkt und indirekt von der Arbeit der Organisation profitiert. Jährlich sind im Durchschnitt über 1.200 ehrenamtliche Mitarbeiter aus über 60 Nationen im Einsatz. Außerdem arbeiten die Dentalteams von Mercy Ships daran, die Mund- und Zahnhygiene in Entwicklungs- ländern durch Schulungen zur Zahn- hygiene zu verbessern. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal in den Partnerländern. Informationen unter www.mercyships.de Spendenkonto: Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren IBAN: DE58 7345 0000 0000 5244 47 BIC: BYLA DE M1 KFB Prof. Raphiou Diallo und Dr. Gary Parker bei der Operation Patient Ly Cheik ist nach der Operation erleichtert, dass der Tumor erfolgreich entfernt werden und er genesen konnte. Fotos: Mercy Ships

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