Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 7
zm 111, Nr. 7, 1.4.2021, (580) prophylaxe-Impulse für Kinder“, er- zählt Berg. Außerdem produzierten manche LAGen unterhaltsame Lehr- Videos, die sich Eltern und Kitas mit den Kindern im Internet anschauen konnten. All das seien wertvolle Er- gänzungen zu den bestehenden Kon- zepten. „Aber natürlich können digi- tale Formate im persönlichen Kon- takt vermittelte Prophylaxe-Impulse nicht kompensieren“, räumt Berg ein. Für das Engagement vor Ort und die neuen digitalen Formate gab es somit viel positives Feedback. „Es war für viele ein Lichtblick in der Krise zu sehen, welchen Stellenwert die Grup- penprophylaxe in den Einrichtungen hat und dass sie auch vermisst wurde. Es handelt sich ja zum Teil um über Jahrzehnte gewachsene Beziehungen zwischen Prophylaxe-Fachkraft und Kita oder Schule“, betont die DAJ-Ge- schäftsführerin. Auch der BZÖG ver- folgt in der Pandemie eine proaktive Strategie. „Wir haben den Kinder- tagesstätten und Schulen vertiefendes Informationsmaterial zukommen las- sen und weisen immer wieder darauf hin, dass der Besuch einer Zahnarzt- praxis auch in der Pandemie möglich und wichtig ist“, sagt Schäfer. Für die Zahnärzte und Zahnärztinnen des BZÖG ist die Gruppenprophylaxe zurzeit nicht die einzige Aufgabe. Sie werden in allen Bereichen der Pande- miebekämpfung eingesetzt: Neben der Durchführung von PCR- und Schnelltests übernehmen sie auch das telefonische Monitoring und die Beratung von mit Corona infizierten Menschen und deren Kontaktperso- nen. „Überdies stehen die Kollegin- nen und Kollegen zur Betreuung des Infektionsgeschehens in Schule und Kita zur Verfügung, erstellen Arbeits- anweisungen, entwickeln Ablauf- organisationen, arbeiten zum Teil in den Krisenstäben der Kreise und Städte mit und sind stellenweise auch in die Organisation und Planung der Impfzentren eingebunden“, zählt Schäfer auf. VIEL POSITIVES FEEDBACK FÜR NEUE DIGITALE FORMATE Alle in der DAJ zusammengeschlosse- nen Organisationen, auch der BZÖG, haben sich kurz nach Ausbruch der Pandemie darauf konzentriert, die Gruppenprophylaxe möglichst schnell aus der Warteschleife zu holen. „Wir möchten unsere Arbeit bald wieder in gewohntem Umfang aufnehmen. Daher stehen die Verantwortlichen der Gruppenprophylaxe mit den Ent- scheidungsträgern auf Bundes-, Lan- des- und regionaler Ebene in Kon- takt“, erklärt Berg. „Unsere Botschaft lautet: Mundhygiene in Zeiten von COVID-19 – jetzt erst recht! Wir in der Gruppenprophylaxe sind Hygiene- profis, die sich gut in den Infektions- schutz einreihen. Von uns geht keine Gefahr aus. Im Gegenteil, wir fördern die Hygieneerziehung und sind somit ein Teil der Lösung und nicht des Problems.“ Im Rahmen dieser Aufklärungsarbeit haben DAJ und BZÖG mit dem Insti- tut für Hygiene und Öffentliche Ge- sundheit der Universität Bonn im September 2020 Hygiene-Empfehlun- gen veröffentlicht (https://www.zm - online.de/archiv/2020/18/politik/ praevention-von-anfang-an-staerken- gerade-in-zeiten-von-corona/) , die das Zähneputzen in Gemeinschafts- einrichtungen trotz Corona sicher machen. „Damit haben wir die zahn- medizinische Gruppenprophylaxe Foto: AdobeStock_Robert Poorten „Wir in der Gruppenprophylaxe sind Hygieneprofis [...] Von uns geht keine Gefahr aus. Im Gegenteil, wir fördern die Hygieneerziehung und sind somit ein Teil der Lösung und nicht des Problems.“ 26 | GESELLSCHAFT
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=