Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 7

zm 111, Nr. 7, 1.4.2021, (590) ZAHNMEDIZINISCHE SAMMLUNG DER UNIVERSITÄT MARBURG Ein Lehrfilm, Molarenzangen und Hermelinschädel Kay Lutze Das Medizinische Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Philipps- Universität Marburg besitzt eine sehr große zahnmedizinhistorische Sammlung. Besonders interessant ist ein Unterrichtsfilm des ehemaligen Institutsdirektors Guido Fischer zur Technik der Lokal- und Leitungsanästhesie aus dem Jahr 1914, der beim Aufräumen zufällig wiedergefunden wurde. G egründet wurde die Universität Marburg bereits 1527 durch Landgraf Philipp I., genannt der Großmütige, einem Vorkämpfer für die Reformation in Deutschland. In Marburg und in Liegnitz (1526) entstanden die ersten protestantischen Universitäten im deutschsprachigen Raum, wobei die in Niederschlesien nur drei Jahre Bestand hatte. Zu den Gründungsfakultäten in Marburg ge- hörten neben Philosophie, Theologie und Jura auch die Medizin. Nach der vorübergehenden Schließung während des Dreißigjährigen Krieges und der Pest entstanden bei der Neu- gründung 1653 drei Ordinariate: „Hygiene und Therapeutik“, „Patho- logie, Semiotik und Botanik“ sowie „Physiologie, Anatomie und Chirur- gie“. Zu den neuen Sparten der Medi- zin gehörte ab 1890 die Zahnmedizin, die anfangs in nur zwei Räumen untergebracht war und ab 1909 in DIE ZAHNMEDIZINISCHEN SAMMLUNGEN DEUTSCHER UNIVERSITÄTEN Bisher in den zm vorgestellt wurden: \ Sammlung der Universität Tübingen (zm 18/2020) \ Sammlung des Karl-Sudhoff-Instituts der Universität Leipzig (zm 3/2020) \ Gustav-Korkhaus-Sammlung der Universität Bonn (zm 6/2019) Totalprothesen für den Ober- und den Unterkiefer aus Elfenbein um 1780 Gysi-Trubyte-Artikulator, um 1930 36 | GESELLSCHAFT

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