Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 8
zm 111, Nr. 8, 16.4.2021, (693) Parotis ist meist die Differenzierung aus anderen Tumorentitäten [Interna- tional Agency for Research on Cancer, 2017], wobei auch die Entstehung aus einer längerfristigen duktalen Obstruktion beispielsweise durch Speichelsteine mit einer anschließen- den Meta- und Dysplasie beschrieben wird. Auch eine postradiogene Genese ist möglich [Jo et al., 2020]. Eine – wie im vorliegenden Fall doku- mentierte – zystische Transformation eines SCC der Parotis wurde nach Wissen der Autoren bisher in der Li- teratur nicht beschrieben. Zystische Transformationen von Lymphknoten- metastasen hingegen sind zwar selten und treten vermutlich regionenspezi- fisch auf, entstammen laut vorliegen- der Literatur jedoch meist einem Pri- marius der Kopf-Hals-Region. Hierbei handelt es sich häufig um ein SCC – in 72 bis 90 Prozent der Fälle aus dem Bereich des Waldeyer Rachenrings –, selten auch um papilläre Schilddrüsen- karzinome. Zum aktuellen Zeitpunkt werden zwei Hypothesen zur Entstehung einer zystischen Transformation einer Lymphknotenmetastase diskutiert. Eine Hypothese geht davon aus, dass es zu einer malignen Transformation von Speicheldrüsenzellen aus dem Waldeyer‘schen Rachenring kommt, die schließlich metastasieren und zystisch transformieren. Die zweite Hypothese beschäftigt sich mit der Idee, dass transformierte Keratinozy- ten, die eine intrinsische Fähigkeit zur Zystenbildung besitzen, maligne transformieren und in ein Transitions- SCC münden, das schließlich zys- tische Metastasen bildet [Mokhtari, 2012]. Entsprechend der vermuteten Ätio- pathogenese eines SCC der Parotis ist eine plattenepitheliale Metaplasie eines pleomorphen Adenoms oder eines Zystadenolymphoms gegenüber einem primären SCC histologisch schwierig abzugrenzen [Jayaram et al., 1998]. Histologisch ist auch eine Unterscheidung zwischen einem pri- mären SCC der Parotis und einer plattenepithelialen Metastase schwie- rig. Es wird lediglich vermutet, dass Metastasen gegenüber einem primä- ren SCC eher zu einer zentralen Ne- krosebildung neigen. Beide Formen erscheinen makroskopisch als eine zentral im Drüsengewebe liegende Raumforderung mit Extension nach extraparenchymal [Jo et al., 2020]. Da die Speicheldrüse aus sekretori- schen, duktalen und myoepithelialen Bestandteilen aufgebaut ist, weisen die meisten Tumoren eine solche Dif- ferenzierung auf [Jo et al., 2020]. SCC der Parotis entstammen meist der Haut, entweder als direkte Invasion der Speicheldrüse per continuitatem oder als Metastase, können aber auch aus dem Gehörgang einwachsen. Sie müssen differenzialdiagnostisch von Quelle: Peer W. Kämmerer Abb. 4: Verlaufsbildgebung mittels Magnet- resonanztomografie (a–c) und PET-CT (d): a) und b) zeigen den deutlichen Progress des malignen Geschehens in der T1-Wichtung. Zu erkennen sind a) multiple randständig hyper- intense Raumforderungen caudal der Parotis von 7,5 bis 12 mm Durchmesser b) ebenso wie eine 15,3 x 12,7 mm große Raumforderung im tiefen Lappen der Parotis links. Abbildung c) demonstriert die Lage der Befunde in einem sagittalen Schnitt ebenso wie den auffälligen Lymphknoten in Level V. In d) kommt eine axiale Schicht des PET-CT zur Darstellung. Deutlich ist das starke Uptake der magnetresonanztomografisch dargestellten Befunde zu sehen. a b d c www.ic-med.de (0345) 2984190 *Alle Preise in Euro zzgl. M 299,00 € * mtl. MIET-AKTION INTRAORALSCANNER MIETEST DU SCHON ODER ÜBERLEGST DU NOCH? Rundum-Sorglos-Service im Komplettpaket, inkl. sämtlicher Leistungen und EDV. • inkl. Installation & Training • inkl. Vor-Ort-Garantie • inkl. Softwareupdates • inkl. Remote-Service 8:00 –18:00 Uhr • inkl. Austauschservice auf 5 Jahre • keine versteckten Kosten oder Scanfees ZAHNMEDIZIN | 35
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