Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 8
zm 111, Nr. 8, 16.4.2021, (730) Biodiversität durch einfache Maß- nahmen schützen und verbessern. Wie das geht? Gärtnern Sie! Für die Artenvielfalt sind einheimische Gewächse ideal. Beeren, Melonen, Kürbisse, Gurken, blühende Bäume und Kräuter wie Minze, Rosmarin und Salbei sind allesamt attraktiv für Insekten. Vertikale Strukturen – meh- reren Schichten unterschiedlicher Pflanzenhöhen – geben Tieren mehr Raum zu koexistieren. Stehendes Wasser wie gefüllte Behälter oder so- gar Teiche locken ebenso Insekten, Vögel und Amphibien an. Lebens- räume bieten auch Insektenhotels oder Insektenhäuser aus zusammen- gebundenem Bambusrohr. Mähen Sie Rasenflächen seltener und lassen Sie brache Flächen wie Laubhaufen und Äste ruhen. Und denken Sie daran, im Winter Vogelfutter auszulegen! Dass Sie Pestizide vermeiden, ist selbstverständlich. Wer freie Flächen zu einem kleinen Garten gestaltet, schafft zudem eine nicht zu unterschätzende team- bildende Maßnahme. Bringen Sie Nistkästen in der Dachtraufe an. Entfernen Sie Beton und lassen Sie Bodenbeläge durchlässig und leben- dig sein. Wenn Sie nur wenig Platz haben: Ziehen Sie Kräuter, Tomaten und Chilis in Blumenkästen oder in Töpfen im Empfangsbereich. Ein begrüntes Dach oder eine begrünte Wand schafft nicht nur Lebensraum, sondern spricht sich rasch rum – weil: Hingucker. GRÜNE ZAHNMEDIZIN MUSS MAN LEBEN Entscheidend bei allem, was Sie tun, ist: Das Team muss Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil des täglichen Betriebs wahrnehmen. Ein formaler Plan mit Maßnahmen und Ergebnis- sen kann dabei signalisieren, dass die Praxis diese Agenda ernst nimmt und den Fortschritt misst. Indem das Thema routinemäßig in die Team- besprechungen eingebettet wird, stellt man sicher, dass der Schwung nicht verloren geht. Wenn Sie loslegen, fassen Sie ein- fache und erreichbare Ziele ins Auge. Bewerten Sie Plan und Ziele alle sechs Monate und prüfen Sie, was Sie besser machen können. Berechnen Sie Ihre Einsparungen in Geld und CO 2 und verbreiten Sie diese Infor- mationen. Kommunizieren Sie die „Nachhaltigkeitsvision“ Ihrer Praxis, um das Bewusstsein und die Unter- stützung bei Mitarbeitern und Patien- ten zu stärken. Informieren Sie mit Flyern im Wartezimmer, auf der Praxis-Website und in den sozialen Medien, was Sie in Sachen Nach- haltigkeit tun. ck Quelle: Sara Harford, Darshini Ramasubbu, Brett Duane, Frances Mortimer, Centre for Sustainable Healthcare: Sustainable Dentistry: How to Guide for Dental Practices (2018). Foto: picture alliance/dpa I Stefan Jaitner Wer in seiner Praxis auf Nachhaltigkeit setzt, schützt die Umwelt, spart im besten Falle Geld, lockt Patienten und hat es auch noch selber schön. 72 | PRAXIS
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