Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 9

zm 111, Nr. 9, 1.5.2021, (836) – beispielsweise Zähne mit Furkations- befall, die Menge an neugebildetem Zahnstein oder der Raucherstatus – hin- zugezogen, damit das letztlich selbst gewählte personalisierte UPT-Intervall bestimmt werden kann. Anhand der beiden folgenden klinischen Beispiele wird dieses Vorgehen erklärt. Beispiel 1 Im ersten Beispiel zeigt die Patientin bei 27 Zähnen insgesamt sieben Stel- len mit 4 mm (4,32 Prozent) und eine Stelle mit 5 mm (0,62 Prozent) Sondierungstiefe (Abbildung 2). Mit diesem Profil wird durch den Algo- rithmus ein UPT-Intervall von zwölf Monaten vorgeschlagen. Bei genauer Betrachtung der Mund- hygiene (Plaque-Index) sowie der vor- handenen Entzündung (BOP) wird vom Behandler jedoch ein kürzeres personalisiertes UPT-Intervall von neun Monaten gewählt (Abbildung 2). Damit sollten nach einer profes- sionellen Zahnreinigung mit Mund- hygiene-Instruktion und -Motivation sowohl der Plaque- als auch der Entzündungsindex reduziert werden können. Da die Patientin Raucherin ist, müsste sie einen Entzündungs- index von weniger als 16 Prozent aufweisen, damit sie als parodontal stabil eingeschätzt werden kann [Ramseier et al., 2015]. Abb. 6: Reihe oben: Mittlere Resttaschen (in Prozent) ab 4 mm bei n UPT-Terminen von Patienten, die konsekutiv nacheinander bis zu fünfmal später zur UPT erschienen: Deren Resttaschenprofil sowie deren BOP werden instabil. Reihe unten: Mittlere Resttaschen (in Prozent) ab 4 mm bei n UPT-Terminen von Patienten, die konsekutiv nacheinander bis zu fünfmal früher zur UPT erschienen: Deren Resttaschenprofil sowie deren BOP < 20 zeigen sich als stabil – selbst bei Patienten mit Resttaschen ab 6 mm (rechts). Quelle: [Ramseier et al., 2019] Zusammenhang zwischen UPT-Intervall und parodontaler Gesundheit 70 | ZAHNMEDIZIN

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