Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 9

zm 111, Nr. 9, 1.5.2021, (840) KÖLNER ZAHNÄRZTE-DYNASTIE Zahnarztfamilie XXL Von sieben Kindern der Kölner Familie Steegmann haben fünf den Beruf ihres Vaters ergriffen: Zahnarzt. Kann das Zufall sein? Die Liebe zu seiner Tätigkeit war stets sein ständiger Begleiter und hat sich auf die Kinder übertragen. Keines hat die Berufswahl bisher bereut. I ch liebe meinen Beruf. Man kann Menschen helfen und erlebt jeden Tag diese Dankbarkeit – man kann jemandem nicht nur die Schmerzen nehmen, sondern zum Beispiel mit einer Krone oder Restauration auch etwas Schönes schaffen, was den Pa- tienten glücklich macht“, antwortet Dr. Dr. Julius Steegmann (36) auf die Frage, was ihm seine Arbeit bedeutet. Steegmann, in der Reihenfolge der Geschwister an Position drei, arbeitet in einer Düsseldorfer Kieferchirurgie- Praxis als Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und als Fach- zahnarzt für Oralchirurgie. Im ver- gangenen September starb sein Vater unerwartet an den Folgen eines Herz- infarkts, seitdem führen er und seine ältere Schwester Cathérine (41) des- sen Praxis im Familiensinne gemein- sam weiter. Der Vater war gerade 70 Jahre alt ge- worden, stand aber noch voll im Beruf. Er hatte die Praxis bis zuletzt alleine vollumfänglich betrieben – an ein Aufhören war nicht zu denken. DIE FREUDE AN DER ARBEIT HAT ER VORGELEBT „Er hat die Freude an der Arbeit ge- lebt“, berichtet sein Sohn. „Jeder, der in die Praxis kam, sah ihn fröhlich und positiv und wenn er abends nach Hause kam, erzählte er von seinen täglichen Begegnungen. Und die Familie hörte gerne zu, ließ sich von seiner Begeisterung mitreißen.“ Für seinen Vater, erzählt Sohn Julius, sei es wichtig gewesen, nicht nur die Zähne zu behandeln, sondern auch die Seele – wenn es denn nötig war. Viele seiner Patienten habe er jahrzehntelang gekannt und wenn auf die Frage, wie es denn so geht, eine verzagte Antwort kam, habe der Zahnarzt nachgefragt. Julius Steegmann: „In den vielen Jahren ist eine enge Beziehung zwischen Arzt und Patienten entstanden, dazu gehörte vor allem auch das Zuhören und sich Zeit dafür zu nehmen. Das hat mich immer sehr beeindruckt Foto: PicturePeople Köln / Steegmann privat Abb. 1: Die Zahnarztfamilie Steegmann: (oben von links nach rechts) Maximilian (27), Bernd (mit 70 verstorben), Julius (36), Marcus (40), (unten von links nach rechts) Victoria (33), Marie-Christine (30), Virginia (23), Cathérine (41), Angela (65) 74 | GESELLSCHAFT

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