Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10

zm 111, Nr. 10, 16.5.2021, (940) schiedenen Behandlern stark variieren kann. Kommt es zu einem Misserfolg, variiert die Einschätzung, ob dieser ein irreparabler oder ein reparabler Misserfolg ist. Unsere Ergebnisse legen somit nahe, dass Zahnärzte nicht nur darin geschult werden sollten, erfolgreich eine Erstversor- gung zu inserieren, sondern auch darin, mit den (eigenen) Misserfolgen adäquat umzugehen. FAZIT Eine Nachuntersuchungszeit von bis zu 15 Jahren unter praxisorientierten Alltagsbedingungen zeigt ähnliche Erfolgsraten für endodontisch behan- delte Zähne mit Stiftversorgung wie unter universitären Bedingungen. Gleichwohl ist das Risiko eines späte- ren Misserfolgs beim Rezementieren alter (Teleskop-)Kronen nach dem Ein- setzen eines neuen Stiftes hoch und sollte zusammen mit dem Patienten sorgfältig abgewogen werden. Außer- dem hatte das Stiftmaterial keinen Einfluss auf die Langlebigkeit von Stiftversorgungen, während der be- handelnde Zahnarzt in der vorliegen- den Risikoanalyse eine wichtige Rolle für die Zeit bis zur Zahnextraktion (Nichtüberleben) spielte. \ Die hier präsentierten Ergebnisse sind erstmals im Journal of Endodontics unter dem Titel „Longevity and Risk Factors of Post Restorations after up to 15 Years: A Practice-based Study“ veröffentlicht worden [Linnemann et al., 2020]. Fotos: ZA Malte Schaefer Abb. 4: a: Ausgangssituation extraoral, b: Ausgangssituation intraoral, c: Situation nach Präparation 12, d: Endsituation intraoral, e: Endsituation extraoral Fallbeispiel 3: Stiftversorgung von Zahn 12 im Rahmen einer prothetischen Gesamtversorgung PD DR. THOMAS GERHARD WOLF Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin, Zahnmedizinische Kliniken der Universität Bern Freiburgstr. 7, CH-3010 Bern thomas.wolf@zmk.unibe.ch Foto: Universitätsmedizin Mainz a c e b d 70 | ZAHNMEDIZIN

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