Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 11
zm 111, Nr. 11, 1.6.2021, (990) TELEMATIKINFRASTRUKTUR VORZEITIGE SCHLIEßUNG DER PRAXIS Zum Beitrag „Telematikinfrastruktur: gematik in der Kritik wegen Veröffentlichung des TI-Whitepapers“, zm 6/2021, S. 32–33, und zum Leserbrief „Bald wieder Elektroschrott“ von Dr. K. Ulrich Rubehn, zm 8/2021, S. 8. Dem Kommentar von Herrn Dr. K. U. Rubehn kann ich nur voll zustimmen. Es ist wirklich erstaunlich, wie wenig die Sinn- haftigkeit der verordneten Digitalisierung hinterfragt wird. Im März 2020 hatte ich einen Brief zum Thema an das Bundes- ministerium für Gesundheit geschrieben, leider habe ich bis heute keine Antwort bekommen. Als persönliche Konsequenz der Sanktionen, nicht an der TI teilzunehmen, schließe ich meine Praxis nach 30 Jahren Selbstständigkeit dieses Jahr vorfristig. Dr. Axel Müller, Triptis ERNÄHRUNG UNVERSTÄNDLICHE HALTUNG Zum Interview mit Dr. Johan Wölber „Gesunde Lebens- mittel sind ein Therapeutikum“, zm 9/2021, S. 26–28. Endlich, endlich halten evidenzbasierte Erkenntnisse der Ernährungswissenschaften Einzug in die Parodontologie. Herzlichen Dank für dieses Interview mit PD Dr. Johan Wölber. Umso unverständlicher ist die ablehnende Haltung der ExpertInnen zur adjuvanten Substitution von Omega-3- Fettsäuren, die in der neuen S3-Leitlinie zur Behandlung von Parodontitis kürzlich veröffentlicht wurde. Dr. Heinz-Peter Olbertz, Troisdorf Die zm-Redaktion ist frei in der Annahme von Leserbriefen und behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der zm und bei www.zm-online.de zu veröffentlichen. Bitte geben Sie immer Ihren vollen Namen und Ihre Adresse an und senden Sie Ihren Leserbrief an: leserbriefe@zm-online.de oder Redaktion: Zahnärztliche Mitteilungen, Behrenstr. 42, 10117 Berlin. Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. Leserforum Foto: stock.adobel.com TELEMATIKINFRASTRUKTUR LIEBER UNANGESCHLOSSEN BLEIBEN Zum Beitrag „Elektronischen Heilberufsausweis beantragen! Ohne eZahnarztausweis kein E-Rezept“, zm 7/2021, S. 14–15, und zum Leserbrief „Kein Vorteil beim E-Rezept“ von Dr. Reiner Zajitschek, zm 9/2021, S. 9. Als Totalverweigerer wundere ich mich, dass nicht mehr Wider- stand aus unseren Reihen gegen die TI kommt. Dabei sind die 4 „Widerstands“-Buchstaben einfach zum Merken: ZNSK: Zwang, Notwendigkeit, Sicherheit und Kosten sind für uns Leis- tungserbringer zu unseren Ungunsten hinzunehmen, so steht es im Gesetz – oder? Herr Zajitschek bezieht sich zwar aufs „K“ wie Kosten: Diese vergaß er jedoch neben den genannten Ab- surditäten, die er nannte, zu beklagen. Denn der vorgetragene Fall hat ihn Zeit und somit Geld gekostet. Er vergaß auch, dass er sein Büro aufsperren musste. Denn der Ausweis darf nicht uneingesperrt „rumliegen“. Es wäre wirklich interessant, wer von uns Therapeuten seinen Ausweis „wegschließt“, wie es vor- geschrieben ist. Oder in der Hosentasche stets bei sich führt. Und wer die anderen Vorgaben minutiös einhält – von baulichen Vorgaben bis hin zu den Sicherheitschecks. Ich vermute, min- destens eine elementare Vorgabe, die ja der großen Sicherheit der TI dienen soll, missachtet jeder TI-Anwender. Und ist damit bereits mehr oder weniger belangbar. Tolles Trojanisches Pferd. Ohne Konnektor ein guter Datenhüter, mit TI ein Unsicherheits- faktor. Auch interessant wäre, wie hoch die bisherigen gesam- ten Kosten der Praxen waren und sind, um TI zu installieren, zu warten, zu checken oder zu reparieren – denn Ausfälle gab es und gibt es genügend. Leider höre ich auch nichts von den KZVen zum Thema Statistik der wirklichen Kosten. Ist das kein Thema für die Kollegen oder ärgert man sich lieber gern allein als TI-Anwender? Oder freut man sich auf die üppige 10-Euro- Erstbefüllungspauschale, die den TI-Anwendern fürs Erstbefüllen der ePA versprochen ist? Vielleicht gleicht die ja die bisherigen Verluste aus. Es gibt ein Sprichwort, dass man einen jungen un- erfahrenen Berufsanfänger bei den Einstellungsverhandlungen so schnell über den Tisch ziehen muss, dass er die Reibungs- wärme als Nestwärme empfindet. Ich bleibe lieber kühl und unangeschlossen, solange ich Strafe zahlen kann. Dr. Stefan Verch, Berlin
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