Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12
zm 111, Nr. 12, 16.6.2021, (1124) BUNDESVERSAMMLUNG DER BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER Prof. Dr. Christoph Benz ist neuer BZÄK-Präsident P rof. Dr. Christoph Benz ist neuer Präsident der Bundes- zahnärztekammer. Der bisherige Vizepräsident der BZÄK wurde am 4. Juni mit 102 von 162 abgegebenen Stimmen von den Delegierten der Bundesversammlung mit großer Mehrheit gewählt. Benz konnte sich in einer Stichwahl im zweiten Wahlgang gegenüber dem Kammer- präsidenten Dr. Michael Frank (Hes- sen) durchsetzen, der 53 Stimmen er- hielt. Im ersten Wahlgang war zuvor auch der bisherige Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Oesterreich angetreten, der 35 Stimmen erhielt (Benz: 67, Frank: 56). Erster Vizepräsident ist Konstantin von Laffert, Kammerpräsident Ham- burg, der 127 von 160 abgegebenen Stimmen erhielt. Er setzte sich gegen- über zwei Zahnärztinnen durch, die ebenfalls zur Wahl als 1. Vize angetreten waren: Barbara Plaster (Berlin) und Dr. Monika Büscher- Winkelmann (Westfalen-Lippe). Sie erhielten 15 beziehungsweise 16 Delegiertenstimmen. Um das Amt des 2. Vizepräsidenten hatten sich vier bisher eher unbe- kannte Kandidatinnen und Kandi- daten beworben: Dr. Romy Ermler (Brandenburg), Dr. Sascha Faradjili (Bayern) sowie nochmals Plaster und Büscher-Winkelmann. Ermler konnte die Wahl mit 110 Stimmen klar für sich entscheiden (Büscher-Winkel- mann: 18, Plaster: 11, Faradjili: 6). Sie ist damit die erste Frau im Spitzen- gremium der BZÄK. Vor den Delegierten betonte Benz, er wolle sich in seinem neuen Amt für Einigkeit im Berufsstand, für die Belange von jungen Zahnärztinnen und Zahnärzten und für mehr Frauen in der Standespolitik einsetzen. Von der Politik erwarte er „eine positive Energie” für Transformationsprozesse in Zeiten nach der Pandemie. Kon- struktive Dialoge mit allen Partnern des Gesundheitswesens, mehr Prä- vention oder die künftige Rolle von Privatpatienten halte er für weitere wichtige Schwerpunkte. Seinem Amts- vorgänger Dr. Peter Engel gegenüber äußerte er Anerkennung als „einem der großen Standespolitiker unserer Zeit”. Von Laffert, langjähriger BZÄK-Experte für Praxisführung, erklärte, er wolle sich vor allem für weniger Bürokratie und gegen Vergewerblichung im Ge- sundheitswesen einsetzen. Ermler will „selber gestalten statt gestaltet werden”. Die bisherige Versammlungsleitung der Bundesversammlung wurde von den Delegierten einstimmig im Amt bestätigt: Dr. Kai Voss (Schleswig- Holstein) ist weiterhin Leiter, die Stellvertretung übernehmen Dr. Doris Seiz (Hessen) und Dr. Wolfgang Grüner (Baden-Württemberg). LESSONS LEARNED FÜR DIE ZUKUNFT Der scheidende BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel gab vor der Wahl einen umfassenden Ausblick auf künftige Herausforderungen für den Berufs- stand. Wichtig für ihn: das Thema Europa. Es gebe „starke Kräfte, die für mehr Kompetenzen der EU werben“, Prof. Dr. Christoph Benz (Jahrgang 1960) war seit 2011 Vizepräsident der BZÄK und war bis 2014 Präsident der Bayerischen Landeszahnärzte- kammer. Zahlreiche Funktionen in Wissenschaft und Praxis, Forschung und Lehre, umfangreiche Veröffentlichungen. Wissenschaftlicher Leiter der Akademie für freiberufliche Selbstverwaltung und Praxismanagement (AS-Akadmie). Fotos: axentis.de / Georg Johannes Lopata Neuer Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) ist Prof. Dr. Christoph Benz. Als Vizepräsidenten neu gewählt sind Konstantin von Laffert und – als erste Frau im Geschäftsführenden Vorstand – Dr. Romy Ermler. Diesmal kandidierten gleich mehrere Frauen für die Wahl in das Spitzengremium der BZÄK. Mit der Wahl des neuen Geschäftsführenden Vorstands auf der Bundesversammlung am 4. und 5. Juni in Berlin haben die Delegierten dem langjährigen Wunsch im Berufsstand entsprochen, ihre Repräsen- tanz an der BZÄK-Spitze jünger und weiblicher zu gestalten. 30 | POLITIK
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