Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12

zm 111, Nr. 12, 16.6.2021, (1126) BUNDESVERSAMMLUNG DER BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER „Sie haben Geschichte geschrieben!“ Mit diesen Worten verabschiedete der frischgewählte BZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz die Delegierten zum Abschluss der außerordentlichen Bundesversammlung am 5. Juni 2021 in Berlin. Nach den Wahlen zum neuen Geschäftsführenden Vorstand stand der zweite Versammlungstag im Zeichen von Beschlüssen, die die Positionen des Berufsstands zu wichtigen gesundheitspolitischen und gesellschaftlichen Themen vor den anstehenden Bundestags- wahlen deutlich machten. D as Pathos von Benz war keineswegs zu hoch gegriffen: Schon allein die vor wenigen Wochen noch von vielen Beobach- tern kaum für möglich gehaltene Präsenzveranstaltung im Berliner Estrel-Hotel zeigte den selbstbewuss- ten Willen der Standespolitiker, sich trotz der Herausforderungen der Pan- demie ein Stück Normalität zurückzu- holen. Normalität, die man sich in der eigenen Praxis mit vorbildlichen Hygienemaßnahmen bereits erfolg- reich erkämpft hatte, sollte nun auch wieder standespolitisch in Präsenz gelebt werden. Ein durchdachtes Test- und Kontrollsystem, gekenn- zeichnete Laufwege, viel Platz, ein funktionierendes Lüftungssystem – all die Schutzmaßnahmen wirkten konsequent, aber nicht aufdringlich und ließen ausreichend Raum für Begegnungen, teils leidenschaftliche Diskussionen und einen intensiven Austausch. Benz würdigte die „grandiose“ Pande- miebewältigung der Zahnärzteschaft als geschichtsträchtig und resümierte weiter: „Sie haben ein zweites Mal Geschichte geschrieben, indem Sie zum ersten Mal eine Kollegin in den Geschäftsführenden Vorstand gewählt haben.“ Am Tag zuvor war die Pots- damer Zahnärztin Dr. Romy Ermler mit überwältigender Mehrheit der Delegiertenstimmen als Vizepräsiden- tin in den Geschäftsführenden Vor- stand gewählt worden. Damit ist erst- mals in der Geschichte der Bundes- zahnärztekammer eine Frau in diesem Spitzengremium vertreten. In einer einstimmig verabschiedeten Resolution „Zukunft des Gesundheits- systems“ nahmen die Delegierten der Bundesversammlung zu zentralen ge- sundheitspolitischen Fragen Stellung, die den Berufsstand betreffen. Sie for- dern darin: \ eine Erhaltung und Stärkung des dualen Krankenversicherungs- systems, \ eine spürbare Entlastung der Zahn- arztpraxen von unnötigen Büro- kratielasten, \ die Förderung der freiberuflichen Leistungserbringung vor allem durch eine Stärkung der freien Arzt- und Therapiewahl, \ eine angemessene Honorierung als Basis der jährlich im Punktwert dynamisierten privaten Gebühren- ordnung \ die gezielte Förderung einer vom Berufsstand definierten Digitalisierung sowie die Stärkung des Subsidiaritätsprinzips auf europäischer Ebene. Foto: Axentis.de / Lopata Bundesversammlung der BZÄK in Berlin 32 | POLITIK

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=