Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12

zm 111, Nr. 12, 16.6.2021, (1100) wir freuen uns, uns Ihnen als frisch gewählter Geschäftsführender Vor- stand der Bundeszahnärztekammer vorzustellen. Wir sind Prof. Dr. Christoph Benz aus München, Konstantin von Laffert aus Hamburg und Dr. Romy Ermler aus Potsdam. Damit spiegeln wir die Gesellschaft und die Zahnärzteschaft nahezu idealtypisch wider: quasi Stadt, Land, Fluss. An dieser Stelle möchten wir aber zunächst unseren Amtsvorgängern Dr. Peter Engel und Prof. Dr. Dietmar Oesterreich für die herausragende Arbeit der vergangenen 12,5 Jahre bedanken. Sie haben für die Zahn- ärzteschaft und deren Anliegen Über- ragendes geleistet und werden uns Vorbild sein! Unser Dank gilt natürlich auch den Delegierten der Bundes- versammlung, die uns sehr deutlich und mit einem mutigen Schritt ihr Vertrauen geschenkt haben. In einer noch nie dagewesenen Pan- demie und kurz vor einer richtungs- weisenden Bundestagswahl an die Spitze einer Spitzenorganisation auf Bundesebene gewählt zu werden, stellt eine besondere Herausforderung und Verpflichtung dar. Neben den Folgen der Corona-Pandemie auf die zahn- ärztliche Versorgung müssen wir uns klarmachen, dass wir mit der Bundes- tagswahl mit großer Wahrscheinlich- keit vor einer gesellschaftspolitischen Richtungswahl stehen. Gerade für die Sozial- und Gesundheitspolitik stehen in den nächsten Monaten und Jahren wichtige Weichenstellungen an, die uns alle fordern werden. Daher gilt es für uns, die Zahnärzte- schaft in dieser politisch besonderen Zeit stark aufzustellen. Die Bundes- versammlung hat uns hierzu mit kraftvollen Beschlüssen ausgestattet. Die ersten politischen Gespräche sind bereits terminiert. Wir möchten die Bundeszahnärzte- kammer und deren Gremien in eine gemeinsame und gute Zukunft führen. Die von den Delegierten der Bundesversammlung gewählte Zusammensetzung des GV bietet dafür eine sehr gute Voraussetzung. Wir bringen Erfahrungen auf Bun- des- und Landesebene mit, haben die Perspektiven von süd- und ost- deutschen Flächenländern und norddeutschem Stadtstaat und – das dürfte wohl die herausragendste Neuerung sein – erstmals wurde eine Frau ins höchste Gremium der BZÄK gewählt. Wir denken, dass damit ein großes Signal an die Kollegenschaft geht. Gilt es doch, auch in den Gremien der Selbstverwaltung die Zahnärzteschaft im Land abzubilden – und diese ist nun einmal rund zur Hälfte weiblich. Natürlich gibt es in dieser Hinsicht noch viel zu tun, aber wir werden uns dafür einsetzen, die Gremien der BZÄK für Frauen und für Junge attraktiver zu machen und Wege in die Gremienarbeit aufzuzeigen. Eines unserer Ziele ist es, die Arbeit der BZÄK nach außen hin noch transparenter zu machen. Selbst- verwaltung darf kein Elfenbeinturm sein. Wir müssen jederzeit in der Lage sein, den Kolleginnen und Kollegen verständlich und nachvoll- ziehbar erklären zu können, was wir warum tun. Für die Zahnärztinnen und Zahnärzte, die wir vertreten, müssen wir jederzeit auskunftsfähig sein. Die Bundesversammlung hat ein- stimmig eine Resolution mit dem Titel „Zukunft des Gesundheitssystems“ verschiedet. Darin werden unter anderem die Erhaltung und Stärkung des dualen Krankenversicherungs- systems, eine spürbare Entlastung der Zahnarztpraxen von unnötigen Bürokratielasten sowie eine ange- messene Honorierung als Basis der jährlich im Punktwert dynamisierten privaten Gebührenordnung gefor- dert. Weitere zentrale Themen sind das Patientenrecht auf freie (Zahn-)Arztwahl und der Schutz der Patientinnen und Patienten vor den ökonomischen Interessen Dritter. Diesem Auftrag durch die Delegierten fühlen wir uns verpflichtet. Dabei werden wir bei der Bewältigung der vor uns liegenden Aufgaben auf einen konstruktiven Dialog mit der Politik und den anderen Protagonis- ten im Gesundheitswesen setzen – immer mit dem Ziel, die Versorgung für unsere Patientinnen und Patien- ten zu verbessern. Dabei werden wir natürlich auch nicht die Verbesserung der Arbeitssituation der Zahnärzte- schaft aus den Augen verlieren. Diese Aufgaben sind nur ein Teil dessen, was vor uns liegt und wofür wir uns einsetzen werden. Dies geht natürlich am besten gemeinsam. Daher bitten wir Sie um Ihre Unter- stützung, liebe Kolleginnen und Kollegen. Wir freuen uns auf den konstruktiven Dialog mit Ihnen. Wir packen es an! Prof. Dr. Christoph Benz Präsident der Bundeszahnärzte- kammer Konstantin von Laffert Vizepräsident der Bundeszahn- ärztekammer Dr. Romy Ermler Vizepräsidentin der Bundeszahn- ärztekammer Einen Beitrag zur Bundesversammlung finden Sie auf Seite 30. Foto: BZÄK /axentis.de , Robert Lehmann/LZÄKB Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, 06 | LEITARTIKEL

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