Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12
Geistlich Das gesamte Team um Dr. Thomas Braun (oben Mitte) feiert die vergangenen 25 Jahre Geistlich Biomaterials und freut sich auf die Zukunft. Herr Dr. Braun, 25 Jahre Geistlich Biomaterials Deutschland in Baden-Baden – wie ging es los? Dr. Thomas Braun: Mit einer Art Urknall: Dr. Peter Geistlich hatte da- mals in einem Fachjournal einen Bei- trag über Knochenersatzmaterial gele- sen – und das Thema ließ ihn nicht los. Er begann, sich intensiv mit in- ternationalen Wissenschaftlern aus- zutauschen. Diese Kooperationen – vor allem die Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Philip J. Boyne von der kali- fornischen Loma Linda University – veranlassten ihn, sich mit der Ent- wicklung von regenerativen Produk- ten zu befassen. ... und führten zu dem Durchbruch von Geistlich Bio-Oss? Richtig, und rasch stellte sich dann die Frage: Braucht es einen eigenen Vertrieb oder soll die Vermarktung über Kooperationspartner laufen? Mit der Gründung von Geistlich Biomaterials Deutschland als erster Tochtergesellschaft fiel die Entschei- dung gegen den „Fremdvertrieb“ von Biomaterialien. Deutschland ist damit quasi das „Urmodell“ des weltweiten Geistlich-Vertriebs und nach China bis heute der größte Markt. Wie „hart“ ist es, diese Marktführerschaft zu verteidigen? Derzeit drängen immer neue Knochenersatzmaterialien und Anbieter auf den Markt … Das Gros der Marktbegleiter vertreibt die Biomaterialien ledig- lich, oft werden sogar die gleichen Produkte nur unter anderem Label angeboten. Wie kann das sein? Es gibt im Grunde weltweit wenige Hersteller, die ihre Biomaterialien über verschiedene „Verkaufsplattfor- men“ anbieten. Über diese beziehen viele Anbieter, unter anderem füh- rende Implantatfirmen, ihre Biomate- rialien. „Echte“ Hersteller von Bioma- terialien wie Geistlich mit eigener Forschung, Entwicklung, Produktion und eigenem Vertrieb sind dagegen rar. Regeneration lautet das große Geistlich-Thema: Wo stehen wir in den nächsten fünf oder zehn Jahren? Ich denke, wir müssen in den kom- menden Jahren ein tieferes Verständnis dafür gewinnen, was mit den KEM, die wir in den Körper einbringen, wirklich passiert. Nur auf dieser Basis lassen sich neue Materialien entwickeln. Gitter aus Magnesium könnte in diesem Zusammenhang das Stich- wort lauten ... Ohne Frage, ein hochinteressantes Thema. Aber gerade weil Magnesium resorbierbar ist, müssen wir die Reak- tionen des Materials genau kennen. Wird der Regenerationsprozess ge- stört, und sei es nur durch PH-Wert- Veränderungen, wird es sich nicht durchsetzen. Aber wir bleiben „dran“ und werden in Zukunft immer mehr patienten- individuelle Lösungen anbieten. 25 JAHRE GEISTLICH BIOMATERIALS IN BADEN-BADEN Forschung und Entwicklung im Fokus Rund 1500 wissenschaftliche Studien, bestens dokumentierte Biomaterialien für den Bereich der dentalen Weich- und Hartgeweberegeneration, ganz neue Ansätze in der Periimplantitisdiskussion und stets im Fokus das Thema Biologi- sierung: Vor 25 Jahren öffnete Geistlich Biomaterials Deutschland in Baden- Baden seine Pforten und lenkt von hier aus den kompletten deutschen Vertrieb. Geschäftsführer Dr. Thomas Braun war von Beginn an dabei. Im Interview lässt er die wichtigsten Stationen Revue passieren und skizziert, was sich in Sachen Regeneration tut. Anne Barfuß Dr. Thomas Braun ist seit 2001 Geschäftsführer der Geistlich Biomaterials Vertriebsgesellschaft mbH Geistlich zm 111, Nr. 12, 16.6.2021, (1179) ANZEIGE | 85
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