Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13

zm 111, Nr. 13, 1.7.2021, (1218) UMFRAGE DER UNIVERSITÄT GREIFSWALD So kamen die Unizahnkliniken durch die Pandemie Alexander Welk, Andreas Söhnel, Till Ittermann, Stefan Kindler, Thomas Kocher Die Pandemie hat auch die 30 Universitätszahnkliniken (UZK) vor große Herausforderungen im Umgang mit den Patienten gestellt. Wie wurden Schutzmaßnahmen eingesetzt, welche Behandlungen wurden (nicht) durchgeführt, gab es Umsatzeinbußen? Die Universität Greifswald hat bei allen Standorten nachgefragt, 25 antworteten. Fanden bauliche Veränderungen zur Sicherung des Betriebs statt? Bereits im Zeitraum des ersten Lockdowns haben von den 25 UZK 72 Prozent bauliche Veränderungen durchgeführt, um auf die Pandemie adäquat zu reagieren. Zu den meisten Umbaumaßnahmen gehörten getrennte Ein- und Aus- gänge, die Einrichtung einer Triage sowie Absperrungen und Trennwände. Zwei UZK gaben an, dass die Behandlun- gen in extra Gebäuden durchgeführt wurden. In einigen Kliniken wurden zusätzlich Belüftungsmaßnahmen etabliert. Wurde bei den Patienten vor dem Betreten der Zahnklinik eine Corona-Anamnese durchgeführt? Was wurde dabei erfragt? Ja, alle UZK führten vorher eine Corona-Anamnese im Sinne einer Triage durch. Dabei wurde bei fast allen das- selbe abgefragt: Fieber, Grippesymptome, Kontakte mit Corona-Patienten und das Kommen aus Risikogebieten. Alle klinisch tätigen Gruppen inklusive die der Studieren- den waren an der Erhebung der Anamnese beteiligt. Führen Mitarbeiter ein Symptomtagebuch und wenn ja, wer kontrolliert es? Obwohl es sich gezeigt hat, dass die große Herausforderung der Pandemie die mögliche Übertragung des Erregers von asymptomatischen Personen ist, wurden die Mitarbeiter von etwa einem Drittel der UZK angehalten, ein Symptom- tagebuch zu führen. Die meisten überließen das Führen des Tagebuchs der Selbstverantwortung ihrer Mitarbeiter. An fünf UZK kontrollierten die Oberärzte oder der Abtei- lungsleiter die Symptomtagebücher. Das Führen von Symptomtagebüchern kann zwar nicht verhindern, dass im ungünstigsten Fall ein asymptomatischer Mitarbeiter Kollegen ansteckt, aber es erhöht die Hemmschwelle, trotz einer gewissen Symptomatik zur Arbeit zu kommen und das Virus unter den Kollegen zu verbreiten. Wurden Corona-Screeningtests durchgeführt – wenn ja, welche? Im Unterschied zur Corona-Anamnese haben nur wenige UZK bereits im März und April Screeningtests durchge- führt. Vielmehr steigerte sich die Anwendung von elf UZK in diesem Zeitraum über 14 von Mai bis Oktober hin zu 19 UZK von November 2020 bis Februar 2021. Von den möglichen Screeningtests kamen initial an neun UZK vor- wiegend PCR-Tests zur Anwendung, während zum Ende hin die Antigen-Tests mit den PCR-Tests fast gleichzogen. Bei welchen Gruppen wurden die Screeningtests durchgeführt? In allen drei Zeiträumen stellten die Patienten die größte Gruppe dar. Am Ende testeten 11 UZK auch ihr ärztliches und nicht-ärztliches Personal und damit fast doppelt so viele wie am Anfang der Pandemie. Wer wurde positiv getestet? Ein direkter Bezug der positiv getesteten Personengruppen zu den Tests lässt sich aufgrund der Limitationen dieser Befragung nicht herstellen. Nichtsdestotrotz lässt sich bei Studierenden und Patienten erkennen, dass mit Zunahme der Tests auch die Anzahl der positiv Getesteten zunahm, was beim zahnmedizinischen Personal nicht der Fall war. Wie viele Mitarbeiter sind bislang an COVID-19 erkrankt? Im Mittel haben die 25 UZK 1,6 Mitarbeiter angegeben, die an COVID-19 erkrankt waren, wobei 7 UZK keinen Fall in der Zeit hatten. Fanden bei Ihnen bauliche Veränderungen zur Sicherung des Betriebs statt? Wenn ja, welche? Quelle: Universitätsmedizin Greifswald 16 | PRAXIS

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