Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13
zm 111, Nr. 13, 1.7.2021, (1238) FORTBILDUNG DIGITALE ZAHNMEDIZIN Digitale Implantatplanung: Chancen und Risiken Bilal Al-Nawas, Monika Bjelopavlovic, Stefan Wentaschek, Keyvan Sagheb, Eik Schiegnitz Die digitale Planung, Visualisierung und klinische Umsetzung hat sich von bunten, kongresstauglichen Bildern hin zu einer wirklich anwendungsfreundlichen Technik entwickelt. Es ist daher an der Zeit Bilanz zu ziehen und zu schauen, welche Aspekte tatsächlich eine Verbesserung der Versorgung ermöglichen und was eher dem Marketinggeklingel von Industrie und Handel zugerechnet werden kann. B ei einer implantologischen Ver- sorgung besteht die zentrale Herausforderung darin, das lokale Knochen- und Weichgewebs- angebot mit der späteren Versorgung in einen sinnvollen Einklang zu brin- gen. Die viel zitierte Bezeichnung „Backward Planning“ legt dabei den Fokus etwas zu sehr auf die spätere Versorgung. Treffender ist der seiner- zeit von Wilfried Wagner geprägte Begriff des „bidirektionalen Planens“. Nur wenn der Blick gleichermaßen in Richtung Versorgung und Knochen- angebot gelenkt wird, gelingt es, im Sinne einer möglichst geringen Patientenbelastung die sinnvollste Versorgung auszuwählen und umzu- setzen. Die umständlichen Techniken der Schleimhautdickenmessungen mit Sägeschnittmodell waren aufwendig und haben es letztlich nie in die kli- nische Routine schaffen können. So blieben die meisten Bohrschablonen reine prothetische Orientierungs- schablonen. Dies ist zwar per se nicht schlecht, lässt aber die knöcherne Dimension im Prinzip völlig außen vor. Die Basis für die moderne Implantat- planung stellt der radiologische Volu- mendatensatz dar. Erst mit der Ein- führung und der Verfügbarkeit der digitalen Volumentomografie, also den Möglichkeiten der modernen Bildakquise vor Ort, eröffnet sich das Spektrum der digitalen Implantat- planung. Leider hat es doch einige Alle Fotos: MKG UK Mainz Abb. 1: Klassischer Workflow ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion ange- fordert werden. 36 | ZAHNMEDIZIN
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