Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13
zm 111, Nr. 13, 1.7.2021, (1239) Jahre gedauert, bis die DVT-Geräte konsequent den medizinisch gefor- derten Bildstandard (DICOM) ex- portieren. Auch wenn die Übergabe von DVT-Daten im DICOM-Standard erst für Geräte seit dem 01.04.2020 Pflicht ist, so sollte doch dieser medi- zinische Standard auch in der Zahn- medizin Beachtung und Anwendung finden. Schon früh kam dann der Wunsch auf, die prothetische Planung mit den gewonnenen dreidimensio- nalen Bilddaten in Verbindung zu bringen. Genau diese Verbindung hat in den vergangenen Jahren – nicht zuletzt durch die Verbesserung der Rechenleistungen – eine deutliche Verbesserung insbesondere bei teil- bezahnten Situationen erreicht. Diese Entwicklung, aber auch deren Grenzen sollen im Folgenden näher beleuchtet werden. DIE ENTWICKLUNG DES WORKFLOWS Der ursprüngliche Gedanke war, die DVT-Aufnahme mit einer radiolo- gischen Schablone der späteren pro- thetischen Versorgung in situ durch- zuführen und diese anhand von speziellen radioopaken Markern für die Arbeit mit der Planungssoftware identifizierbar zu machen. Viele ken- nen sicher den berühmten Legostein als Identifizierungsmarker. Ein anderer Hersteller beschritt den Weg, radio- opake Marker in die Prothese einbrin- gen zu lassen. Beim DVT muss (!) der Patient dann diese Schablone im korrekten Sitz tragen („erster Scan“). Anschließend wird ein zweites DVT („zweiter Scan“) nur mit der Prothese durchgeführt, die die Marker enthält. Auf diesem lässt sich die Form der Schablone dann, wegen des Dichte- unterschieds zur Luft, in der Pla- nungssoftware identifizieren (seg- mentieren). Ebenso lässt sich der Knochen der Schablone zuordnen. Dieses als Doppel-Scan bekannte Ver- fahren ist auch heute noch für den zahnlosen Kiefer etabliert. Nachteilig bei all diesen Verfahren und damit letztlich ein deutlicher Hinderungsgrund für die Einführung in der Praxis war die Notwendigkeit, vor der DVT-Aufnahme eine spezielle radiologische Schablone herzustellen oder eine vorhandene Prothese zu modifizieren. Mit der Einführung intraoraler Scanner oder auch der Möglichkeit, Modelle nachträglich zu scannen, besteht bei aktuellen Pla- nungssystemen nun die Möglichkeit, den gescannten Datensatz mit dem radiologischen Datensatz anhand von charakteristischen Bildpunkten (Zahngeometrie) zu matchen. Dieses Abb. 2: Aktueller flexibler Workflow Abb. 3: Teilbezahnter OK mit stark reduzierter Restbezahnung im zweiten Quadranten: Die Verteilung der Zähne und Metallartefakte erlauben kein teilautomatisiertes Matchen. ZAHNMEDIZIN | 37
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