Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13

zm 111, Nr. 13, 1.7.2021, (1254) FORTBILDUNG DIGITALE ZAHNMEDIZIN Digitale Technologien in der Parodontologie Daniela Hoedke, Henrik Dommisch Digitale Technologien wie die digitale Volumentomografie, Intraoralscanner, digitale Befundungs-, Dokumentations- und Planungswerkzeuge haben seit Längerem bereits Eingang in die Parodontologie gefunden. Das hat zu veränderten Arbeitsprozessen und zu einer Vielzahl von Verbesserungen in Diagnostik und Therapie geführt. Der vorliegende Beitrag gibt einen Einblick in den aktuellen Stand der Technik und zeigt die Richtung künftiger Entwicklungen. D ie ersten digitalen Technolo- gien für die parodontale Be- fundaufnahme wurden bereits Mitte der 1980er-Jahre entwickelt. Sie erleichtern die Aufnahme, Speiche- rung und weitere Verwendung von parodontalen Befunden im Praxis- alltag. Die Möglichkeiten digitaler diagnostischer Technologien können durch die Integration in zahnärzt- liche Abrechnungsprogramme zu einer Reduktion zeitaufwendiger Ver- waltungsaufgaben im Praxisalltag führen, da diese die Übertragung der digital erhobenen Befunde in An- tragsformulare für die Parodontitis- therapie bei gesetzlich versicherten Patienten ermöglicht. Gleichzeitig helfen digitale Techno- logien in der Patientenkommunika- tion, weil das Ausmaß der parodon- talen Entzündung visualisiert und das Behandlungsergebnis in übersicht- lichen Vergleichen – beispielsweise zur Ausgangssituation – dargestellt werden kann. Darüber hinaus er- lauben Algorithmen zur Übertragung und Interpretation von Befunden eine schnelle Bestimmung des indi- viduellen Intervalls für die unter- stützende Parodontitistherapie, so dass moderne Konzepte der perso- nalisierten Zahnmedizin unkompli- zierter abgebildet werden können. Die Verwendung softwaregestützter Befunde spielt in der wissenschaft- lichen Datenverarbeitung ebenfalls eine große Rolle. DIGITALE DIAGNOSTIK IN DER PARODONTOLOGIE Aufnahme, Speicherung und Verwendung von digitalen parodontalen Befunden Die digitale Aufnahme und Speiche- rung parodontaler Befunde (Sondie- rungstiefen, Gingivaverlauf, Sondie- rungsblutung, Pusexsudation, Fur- kationsbefall, Lockerungsgrade) in einem übersichtlichen Attachment- status ist mithilfe unterschiedlicher Programme möglich. Es gibt sowohl Technologien, die eine computer- unterstützte Messung mit der Auf- zeichnung der Befunde kombinieren (zum Beispiel FloridaProbe, Gaines- ville, USA, pa-on ® , Orangedental GmbH & Co. KG, Biberach an der Riß, Deutschland), als auch reine Auf- zeichnungs- und Auswertungssoft- wares (zum Beispiel Parostatus.de GmbH, Berlin, Deutschland, PA-Kon- zepte Voice GmbH, Sendenhorst, Deutschland, Perio-Tools.com, Bern, Schweiz). Digitale Programme kön- nen sprachgesteuerte Aufnahmen der DR. DANIELA HOEDKE, M.SC. Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Parodontologie, Oralmedizin und Oralchirugie, Charité – Universitätsmedizin Berlin Aßmannshauser Str. 4–6, 14197 Berlin daniela.hoedke@charite.de \ Studium der Zahnmedizin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena \ Promotion \ Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Zahnklinik der Charité – Universitätsmedizin Berlin in der Abteilung für Parodontologie, Oralmedizin und Oralchirugie \ Studium der Epidemiologie an der Berlin School of Public Health (MSc) Foto: Steffen Klix ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion ange- fordert werden. 52 | ZAHNMEDIZIN

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